So. Morgen ist es also soweit. Das Notebook ist eingepackt, die Geräte auseinandergestöpselt, der Seesack gepackt. Nach Wochen der Planung und des Hin und Her beginnt morgen Mittag mein eigenes kleines Abenteuer.
Aber beginnen wir am Anfang™! Im Sommer war ich (wie so häufig in den letzten Jahren) arbeitslos und Sozialhilfeempfänger. Wenn man selbständig war hat man wenig Chancen auf Arbeitslosengeld oder -hilfe, wenn man sich nicht selbst versichert und das war ich nicht ;)
Jedenfalls musste ich um mein “Anrecht” auf Sozialhilfe zu behalten im Monat mindestens 15 Bewerbungen abschicken. Das klingt etwas salopp, ist es aber auch, denn ich habe nie gemerkt, dass die Leute interessiert hätte, wo und als was ich mich bewerben würde. Im August jedenfalls hatte ich nach zwei Ingeneurmonaten (hat doch was Gutes, wenn man sich breit gefächert bewerben kann) mal wieder einen ITler-Monat. Neben einigen Bewerbungen als Projektmanager, ein paar als Webdesigner und eine auf diese interessante Stellenbeschreibung hin .
Anschließend fuhr ich ein paar Tage nach Zwickau, Familie und Freunde besuchen, da die Antworten erfahrungsgemäß einige Tage auf sich warten ließen und sowieso immer negativ waren.
Das war an einem Mittwoch. Als ich am Sonntag wieder zu Hause war, blinkte der Anrufbeantworter hektisch, die Mailbox war mit Rückmeldungen voll. Berlin also. Nach ein paar Telefonaten, in denen ich erst einmal eruieren musste, wie ernst es “ihnen” mit Thailand als Arbeitsort ist wurde ich zu einem Gespräch eingeladen und sofort eingestellt. (Natürlich hätte man mich am liebsten ersteinmal freischaffend angestellt, aber nach eingehenden Erfahrungen diesbezüglich und in Anbetracht meiner damaligen Lage war ich nicht bereit dazu. Da sie mich unbedingt wollten, wurden wir uns aber einig.
Ich verbrachte also die vier letzten Monate des vergangenen Jahres im Unternehmen in Berlin, lernte die Leute kennen und fing an, den großen Auszug zu planen.
Und morgen ist es dann soweit. Ich werde das erste Mal in meinem Leben ein Flugzeug betreten, das auch fliegen wird (nur am Rande: Aviophobie und Akrophobie ), dann gleich einen Langstreckenflug erleben und das erste Mal meine Füsse auf einen außereuropäischen Kontinent respektive in ein außereuropäisches Land setzen.
Das Interessanteste ist, dass ich immer geplant habe, das erste Mal zu fliegen, wenn ich mit Schnute unterwegs nach Island bin.
Jedenfalls wird es viel zu erzählen geben.
Update im Dezember 2006: Inzwischen lebe ich seit 2 Jahren in Thailand, arbeite nicht mehr für oben genannten Arbeitgeber und habe jede Menge zu erzählen gehabt. Im Archiv findet man alle Einträge.
Update im August 2015: 10.5 Jahre. Wollte es nur erwähnen. Die Zeit vergeht recht schnell. Alle Einträge findet man immer noch im Archiv . Auswandern leicht gemacht ;)