Samui? Samui!David's Neighbour's Notizen über sein Leben als Auswanderer auf der Insel Koh Samui in Thailand. Auf Deutsch, und so...

Lafontaine und Bush

Neulich hab ich Bush zugehört (dem Jüngeren), wie er erklärte, dass er in einem seiner derzeitigen Jagdgründe unbedingten Frieden will. Das wird er durchsetzen, sagte er. Ich als angehender Pazifist fand das super, aber irgendwie lachten die Leute ringsrum alle. Ich bin rausgegangen auf den anderen Berggipfel wo ein Pooltisch stand. Da spielte Oskar Lafontaine dann eine Partie Pool mit mir. Ich hatte die halben Kugeln und er die Vollen. Er hatte so ein überaus hässliches braunes Jacket an. Braun steht ihm wirklich nicht, sagte ich ihm. Früher hätte er rot getragen, sagt er, aber das mache ihn irgendwie dick und man will sich ja auch verändern. Naja, sag ich, Bush eben sah in Schwarz auch ziemlich dämlich aus. Was Bush ist da? sagte Oskar und konnte nur schwer verbergen, dass er ein bisschen enttäuscht war, weil er nicht eingeladen war. Ja sag ich, der hat was erzählt von Frieden schaffen und so nem Kram. Da lachte Lafontaine und sagte, na da wäre ich aber rot im Gesicht geworden, wenn ich dabei gewesen wäre. Plötzlich verstand ich, warum alle lachten. Ich meinte, ja früher, da war alles besser, da hab ich Witze sofort verstanden. Er meinte, naja. Das komme schon wieder. Es machte ein komisches Geräusch rechts neben meiner Wange und ich meinte, eine kurze Delle in der Sehschärfe bemerkt zu haben. Nach einigen Augenblicken hörte ich sowas wie einen Schuss. Ich sagte, da schie?t jemand auf uns, er lachte, Quatsch, bei uns wird nicht geschossen, plötzlich sprang er aber als ob auch er einen Luftzug mit nachfolgenden Knall gespürt hätte. Er duckte sich und auch ich warf mich auf dem Boden (nicht ohne mir den Queue dabei in den Magen zu rammen). Ich drehte mich auf dem Boden ein wenig und sah zum gegenüberliegenden Bergkamm. Rechts war ein Wald. Links vom Waldrand blitzte es, ich drehte mich um und wollte hinter den Pooltable krabbeln, da traf mich was in die Wirbelsäule. Das tat höllisch weh. Ich überlegte noch schnell, warum die Welt so ungerecht ist, dass es immer die trifft, die gar nichts dafür können, dass sie mal eben mit irgendeinem Penner Pool spielen und nicht die, für die die Kugeln wirklich sind. Ich konnte meinen linken Arm nicht mehr benutzen. Kanonenfutter. Gemeinheit. Und Scharfschützen waren früher auch mal besser.

Dann erwachte ich.

Yai schlief auf ihrem Ellenbogen, der in meine Wirbelsäule gedrückt war. Ihr Knie klemmte in meinem Magen. Meine linke Körperhälfte war komplett eingeschlafen.