Samui? Samui!David's Neighbour's Notizen über sein Leben als Auswanderer auf der Insel Koh Samui in Thailand. Auf Deutsch, und so...

Mii kwaamsut wuan gert!

Gestern war ich auf der Geburtstagsparty der Freundin meines Chefes. So. In Deutschland hätte ich das nie gemacht, auf die Freundinnensgeburtstagsparty meines Chefes zu gehen. Einerseits war ich die längste Zeit mein eigener Chef und andererseits hatten die Chefs keine geburtstagspartybesuchenswerten Freundinnen oder waren selbst geburtstagspartyunwert oder ich hab nicht lang genug für sie gearbeitet um auf eine derartige Veranstaltung zu kommen. Wie auch immer. Ich war da. Der Alkohol floss in Strömen (zumindest habe ich hinterher das Gefühl) und hier ist der Chang-Bericht.

Chang 0: Was schenken? Was um Himmels willen schenkt man denn der Frau des Chefs. Ethnokram ist äusserst ungünstig bei Leuten, die der Ethnie des Ethnokrams entsprechen (geiler Satz, sorry, der fiel mir heute Nacht (spätnachts) ein und musste leider so genutzt werden, man sollte immer ehrlich mit sich selbst sein) und Bücher sind bei Nichtlesern auch eher als Wurfobjekt in häslichen Diskussionen nutzbar. Ich begab mich also nach kurzer Rücksprache mit verschiedenen Kapazitäten auf dem Bereich der Wünsche junger Thaifrauen auf die Suche nach einem “Baum”. Ich nahm an, dass es um pflanzliche Grossobjekte ging, also Sträucher oder derartiges. Ich verbrachte 2 Stunden damit, nach werten Objekten zu suchen. (Leute, wir haben hier einen Markt für Blühpflanzen in Töpfen. Gibts einfach nicht. Oder doch. Gibts, aber man möchte sie ein paar Wochen aufpäppeln ehe man sie verschenkenswerterweise weitergibt. Also entschied ich mich nach erfolgloser Suche das Risiko der Musikgeschenke einzugehen. Und da ich meinen Chef mag, hab ich ihr letztenendes eine Dreier-Karaoke-VCD von, ähm, einer derzeit überaus gehypten thailändischen Sängerin geschenkt. Ähm, ja, genau, Parn. Man kann den Fernseher nicht einschalten ohne sie vorgesetzt zu bekommen. Nun kann der Chef mit seiner Freundin schöne Abende vor dem Fernseher verbringen und Liebeslieder aus Thailand singen. Haben wir doch Beiden eine Freude gemacht. (Ich trau mich gar nicht, das Smiley zu setzen.)

Chang 1: Ich komm also auf die Party und werde von verschiedenen Thaifrauen mit freudig erregt hochgezogenen Augenbrauen begrüsst. Wir teilen die Party in weibliche (laut, quirlig, airconditioned) und männliche (bierflaschig, verandig, technoblablaig) Gesellschaft. Das war wie früher im Ferienlager bei der Abschlussdisko. Links die Frauen, rechts die Männer. Nur das Bier war neu. Und Thailand als Location.

Chang 2: Mehr Frauen kommen. Wir werden aufgefordert zu essen. Essen ist wichtig, damit wir nicht vom Fleisch fallen. Noch mehr Frauen kommen. Mehr Männer kommen. Ich erfahre interessante Dinge darüber was andere Leute über mich erzählen (nur Gutes) und unterhalte mich ziemlich gut. Ich mag ja Parties so überhaupt nicht. Aber die fing an, remarkable zu werden.

Chang 3: Ich glaube ich habe eine neue Wohnung gefunden. Mal sehen. Später mehr. Ich bekomme bei einigen der anwesenden Leute das Gefühl, sie öfter mit Bierflasche sehen zu müssen.

Chang 4: Ich stelle fest, dass beer yen yen dii maak maak ist und siedle in das Haus (Frauenecke) über, nicht ohne mich gleich dafür zu bestrafen. Thaifrauen mit Alkohol im Blut können sehr offensive (bitte englisch aussprechen) ihre Bedürfnisse vortragen.

Sangsom 1: Hände auf meinen Beinen, weibliche Klänge, zweideutige Unterhaltungen, Hühnerschenkel. Ich bin ja schon froh, dass nur noch 6 Hühnerschenkel übrig waren (könnte sein, dass es keine volljährigen Hühner waren, die Schenkel waren so klein), so konnte ich den Rückfall vermeiden. Und Chilli, der kleine Köter mit dem Kindchenschema (ICH WILL EINEN HUND! JETZT! ODER EIN KIND!) hat auch noch kräftig mit gemampft. (Und ich bin jetzt als hündchenkraulender Softie abgestempelt. Erst mal ein bisschen prügeln gehen.)

Ich glaube, es ist bei einem Sangsom geblieben. Ich bin dann mit zwei Telefonnummern mehr irgendwann gegen halb zwei nach Hause gefahren und habe beim Abschied noch die Worte “When you wake up you will forget me” gehört. Das “you will forget me” scheinen die Thaifrauen hier in der Schule im Fach “Nützliches Farangsprech” gelernt haben. Ich werde mich also wie bei allen anderen Frauen, die das zu mir gesagt haben nicht melden. Das lernt man bei uns in der Schule im Fach “Nützliche Fehlinterpretationen für emotionale Stabilität”.

PS: Mal eine Frage an die Raucher unter meinen Lesern: WIe bittesehr könnt ihr morgens aufwachen mit diesem Geschmack in der Fresse und euch trotzdem wieder einen Stengel reinschieben?

PPS: Ich kann nicht sehr besoffen gewesen sein, ich habs noch geschafft, mein Bett komplett neu zu beziehen.

PPPS: Sie sind auf dieser Seite gelandet, weil sie bei Google nach “erregte Thaifrauen” gesucht haben? Selber Schuld. Schlappschwanz. Porno gibts anderswo. Das hier ist ne Familenseite.