Samui? Samui!David's Neighbour's Notizen über sein Leben als Auswanderer auf der Insel Koh Samui in Thailand. Auf Deutsch, und so...

Der gro?e Regen

Irgendwie fing es am Mittwoch Abend an zu regnen und hörte nicht wirklich auf. Das ist relativ normal auch wenn die wahren Kenner der Inselszene meinten, es würde nur 5 Minuten regnen und dann… naja… das ist eine ganz andere Geschichte. Jedenfalls hörte es nicht auf zu regnen. Also fuhr ich am Donnerstag durch die Fluten in Maenam und Bophut auf Arbeit in der Hoffnung auf abendliche Wetterbesserung. Die blieb aus und so schwamm ich abends wieder zurück in meine geliebte Hütte.

Es regnete und regnete.

Der Freitag kam und mit ihm stärkerer Regen. Wer mich kennt kann sich nun in etwa vorstellen, wie arbeitsgeil ich bin und dass ich durchaus einen ässterst intelligent stragegischen Plan hatte, wie ich durch den Regen und die (meiner Meinung) nach leicht überfluteten Stra?en in die Nähe meines hei?geliebten Arbeitsplatzrechners kommen konnte. Ich packte alle Dokumente und den Technokram in eine Plastiktüte, verschnürte die und packte eine weitere Tüte drumrum. Das gleiche geschah mit ein paar trockenen Klamotten. Das alles kam in den wasserdichten Rucksack meine “Allwetterjacke” (hähäh) um mich rum, Rucksack hintendrauf, Kapuze auf und nichts konnte mehr zwischen mir ein Tezcatlipoca (WinXP-Rechner) kommen.

Dachte ich. Meine kleine Reise wurde nach 100 Metern durch einen See gestoppt der quer über meiner ehemaligen Stra?e lag. Ein rei?ender Strom bahnte sich seinen Weg von rechts nach links und riss so ziemlich alles mit, was sich ihm in den Weg stellte. Unter anderem ein mit Farangs bestückter Minivan und zwei Mopeds. Mir fiel ein, dass es noch einen anderen Weg “hinten rum” durch den Dschungel gab (normalerweise führt in Thailand nur ein Weg ans Ziel). Ich wendete also und drängte meinem Ziel entgegen. Die letzten 200 Meter des kleinen Umwegs waren einen halben Meter tief mit Wasser bedeckt, das war aber schon die vergangenen Wochen so, weshalb ich einfach mal weiterfuhr.

Es regnete.

Auf der Ringroad angekommen ergoss sich ein steter kleiner Strom Wassers duch Maenam. Der Verkehr ging nur in Schritttempo vorwärts und die Kinder spielten in den Pfützen am Rande der grö?eren ?berschwemmungen.

Nach Maenam kam dann eine gro?e Pfütze, aber <txp:gho_permalink id=“517”>das kannte ich ja schon aus den Wochen vorher</txp:gho_permalink>. Diesmal war die Pfütze tiefer. Seit Montag wurde auch an der Stra?e gebaut und so drängten sich wieder einmal die Mopeds auf dem Fu?weg und die Autos auf dem Platz, den die halbseitig gesperrte Stra?e bot.

Es regnete ein bisschen stärker. Ich fuhr ein wenig schneller. Das Wasser wurde ein wenig höher und ich dankte mir selbst für den Supereinfall, trockene Klamotten mitzunehmen. Die meisten Mopeds gaben nun auf, das Wasser war auch wirklich ein wenig hoch, aber wer den Dschungelumweg schafft kommt auch durch diesen See. Dachte ich. Bis mein Moped dann plötzlich in der Stra?e verschwand und mich verwirrt und vermutlich leicht dämlich blickend stehen lies.

Genie?en wir diesen Blick ein wenig. Als Cliffhanger gibts die Fluten, die sich über meinem hei?geliebten roten Moped schlie?en.