(Disclaimer: Das thailändische Goldene Jahrzehnt war im Gegensatz zu Deutschland nicht in den Zwanzigern sondern in den Sechszigern. Sag ich jetzt einfach mal.)
Im Spiegel Online kann man einen netten kleinen Artikel über den Briten Chris Menist lesen, der durch Bangkoks Plattenläden streift und nach Pop-Perlen sucht
. Er hat vergangenes Jahr eine Zusammenstellung von Thai-Pop aus dem Isaan der Sechsziger und Siebziger Jahren herausgegeben.
Die Mühsal hat sich gelohnt: “The Sound of Siam” hei?t die Zusammenstellung von Thai-Oldies aus den Jahren 1964 bis 1975, die Chris Menist für das Londoner Label Soundway produziert hat. Sie führt uns ein in die Welt von “Luk Krung” und “Luk Thung” — die “Lieder der Stadt” und die “Lieder vom Land”. Die Stadtlieder, geschrieben für ein gehobenes Publikum, das sich an romantischer Lyrik erfreut, sind mit Wah-Wah-Gitarren und Drums westlich instrumentiert. Für die urbane Arbeiterklasse, oftmals aus ländlichen Gebieten hinzugezogen, gab es die Landlieder — asiatische Cha-Cha-Chas mit eher traditioneller Instrumentierung: Lauten, Mundorgeln, Gongs. “Während ein Luk-Krung-Sänger die Schönheit des Mädchens preist, das er im Bus gesehen hat, bedauert der Luk-Thung-Sänger eher, dass er sie nie kennenlernen können wird, weil er so ein armer Schlucker ist”, erklärt Chris Menist.
Drei Beispiel-Tracks sind bei Soundcloud gehostet:
Thong Huad & Kunp??an ?? Diew Sor Diew Caan
Thong Huad & Kunp??an ?? Diew Sor Diew Caan by Soundway
The Petch Phin Thong Band ?? Soul Lam Plearn
The Petch Phin Thong Band ?? Soul Lam Plearn by Soundway
Chaweewan Dumnern ?? Lam Tung Wai
Chaweewan Dumnern ?? Lam Tung Wai by Soundway