Samui? Samui!David's Neighbour's Notizen über sein Leben als Auswanderer auf der Insel Koh Samui in Thailand. Auf Deutsch, und so...

Samui Big Cleaning Day

Einzweimal im Jahr wird auf Samui der gro?e Aufräumtag ausgerufen und Hundertschaften von Freiwilligen räumen den Müll vom Strand. Morgen ist wieder einmal so ein Tag .

Die TAT (Tourism Authority of Thailand) verkauft das Ganze als Aktion im Zusammenhang mit den Fluten. Nach 4 Wochen ist allerdings der meiste Müll schon wieder neu.

Wenn einfach niemand seinen Müll am Strand liegen lassen würde, müsste man nicht regelmä?ig Kameras und Journalisten zeigen, wie bemüht man ist, die Insel sauber zu halten. Ein erster Schritt wären schon mal Strafgebühren für Verschmutzer. Das allerdings ist nicht so medienwirksam…

TV-Blackout

Alle Thai-Sender sind seit ein paar Stunden wieder nicht zu erreichen. “Wieder” darum, weil das im September 2006 schon so passiert ist — da wurden dann allerdings stundenlang Königs-Hymnen und -Videos gespielt. Sieht nach Putsch oder einem zerrissenem Kabel aus.

Update: Es sieht so aus, als ob es technische Probleme bei einem Satelliten-Uplink gibt . Interessant, dass Probleme an einer kleinen Stelle das komplette TV-Programm offline nehmen können. Gut zu wissen…

Neues vom Haufen

Der Haufen liegt immer noch in der Landschaft herum, der Neffe des Hausbesitzers kommt immer noch jeden zweiten Tag vorbei und zündet ihn an einer anderen Ecke an und geht dann unverrichteterdings wieder von dannen.

Jetzt gerade steht der Hausherr selbst am Haufen und spielt mit Petroleum und vertrockneten Palmblättern herum. Weißer Rauch steigt auf und ich bin froh, dass heute ein windstiller sonniger Tag ist.

Mal sehen ob er den Haufen besiegt (hätte er es doch gleich selbst gemacht) oder auch er aufgeben muss (hab ich schon vorher gewusst).

Monster

Gestern Nacht, ich sa? gerade mit einer Flasche Bier auf einem meiner neuen Pool-Liegestühlen (so ein abgesoffenes Resort hat hin und wieder etwas Gutes), da begann es im Dunkel auf der anderen Seite des Grabens zu rascheln, zu knacken und dumpf zu poltern.

Nun ist das an und für sich nichts Besonderes, denn der nicht unbedingt intelligente Nachtwächter am Tor des nachbarlichen Resorts kommt häufiger zum Wasser lassen, stolpert dabei unnüchtern durchs Gestrüpp und zeigt mir Dinge, die ich lieber ungesehen gelassen hätte.

Interessanterweise standen beide Hunde auf der Terasse und starrten zitternd und ohne zu bellen ins Dunkel, was eher unnormal war. Also starrte auch ich ins Dunkel (allerdings ohne zu zittern) und versuchte den Krachmacher zu erkennen. Dann rutschte ein dunkler Schatten mit viel Geräusch in den Graben und begann wütend zu schnauben. Soosie rannte ins Haus und blaffte ein paar Mal in Richtung des Tumults und verschwand dann unter den Tisch. Pokki setzte sich zu meinen Fü?en nieder und begann zu knurren.

Nun lass ich mir ja nicht wirklich von den Hunden vorschreiben, wann ich ins Haus zu gehen habe — das hier waren dann aber genug Anzeichen einer aussergewöhnlichen Situation, also zog auch ich mich in die Tür zurück und harrte der Dinge die da kommen mögen.

Der Schatten, den ich da im Dunkel sehen konnte, sah aus wie ein sehr grö?es Wildschwein. Sehr sehr gro?. Ich hatte gerade “Hannibal” gesehen, ein sehr empfehlenswerter Naturfilm, wo hungrige Wildschweine den armen Gary Oldman verspeisen.

Es war dann allerdings nur ein Wasserbüffel. Der versuchte gut eine halbe Stunde auf der einen oder anderen Seite des Grabens heraus zu kommen — meine Hunde standen je nach Zielgrabenseite knurrend in der Tür oder auf der Treppe — und war dann endlich auf der Gegenseite erfolgreich, wo er erzürnt noch ein paar Büsche zerfetze und sich nach einer Weile nieder lie?.

Nachts gegen zwei kam dann Büffels Herrchen vorbei und pflockte ihn wieder an, diesmal unter ma?regelndem Gebell meiner Kleinen.

Heute morgen lief der Büffel schon wieder frei vor meinem Haus herum. Dann wurde er wieder festgezurrt und ich beruhigend (oder peinlich berührt, je nach Interpretation) über den Khlong hinweg angelächelt.

Jetzt grade wandert er wieder frei in der Gegend herum. Wie gut, dass Wasserbüffel wenn sie satt sind (und dieser hier dürfte es inzwischen sein) eher lethargische Gestalten sind. Wenn sie nicht gerade in einen Graben fallen.

Thaksin denkt, Phuea Thai führt aus

Bis nächstes Jahr gilt noch das 5-Jahres-Verbot politischer Tätigkeit für die führenden Mitglieder der ehemaligen Thai Rak Thai Partei. Aus diesem Grund gibt es mehrere Parteien, deren Mitglieder nicht-führende Mitglieder Thai Rak Thais sind und die aus dem Untergrund oder Dubai gesteuert werden.

Die Phuea Thai Partei ist eine solche, die verstecken es nicht einmal, denn der kürzlich vorgestellte Wahlslogan der Partei lautet Thaksin denkt, die Phuea Thai Partei führt aus .

Zur Zeit ist also der inoffizielle Wahlkampf in voller Fahrt. Man weiss noch nicht, wann das Parlament aufgelöst wird (Voraussetzung für Neuwahlen) oder gewählt werden soll, es wird aber von Mai (Auflösung) und Juli (Neuwahlen) gesprochen.

Was auch immer das Ergebnis der Wahlen ist, lange wird die folgende Regierung nicht bestehen, weil wie geschrieben nächstes Jahr das Politik-Verbot für Thai Rak Thai ausläuft und bis dahin sowieso niemand Einigkeit und Aussöhnung im Sinn hat.

Censorsh*t

Im thailändischen Fernsehen wird viel zensiert — Zigaretten, “anstössige” Szenen, Waffen, Mord und Totschlag und so weiter werden ausgepixelt — aber trotzdem gezeigt. Was genau gepixelt wird, bestimmen Leute, welche die Sendungen weder schauen noch verstehen. Als Zuschauer denkt man sich einfach seinen Teil dazu, ist aber eher genervt (hin und wieder ist es schon etwas schwer, ob da eine Zigarette oder eine Rasierklinge gepixelt wurde, was zu Missverständnissen zum Inhalt führen wird ;).

Das Video macht auf sehr kreative Art und Weise aufmerksam auf die Zweischneidigkeit der Zensur. Unfall- und Mordopfer werden trotzdem ungepixelt in allen Boulevardblättern an jeder zweiten Ecke gezeigt und verkauft.

PS: Ich möchte gar nicht wissen, wie man in Thailand Old Boy zeigen würde.

Return of the Rasenmähermann

Dass die rund dreimonatlich erscheinenden Rasenmähermänner eine Belastung meiner sowieso fragilen inneren Ruhe darstellen, habe ich ja schon mal erzählt.

Heute sind sie wieder da.

(Der Haufen liegt übrigens immer noch schräg gegenüber, ist durch den Regen etwas geschrumpft und durch zusätzlich herangekarrten Müll diversiviziert. Hausbesitzer’s Neffe versucht in regelmässigen Abständen Feuer zu legen.)

Jedenfalls mähen sie wieder mit ihren Rasenkantenschneidern. Auf dem Kies, auf den Gehwegplatten, auf dem herbstlich gefallenem Laub. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Und dann wundern sie sich, dass ich mein Moped um die Ecke fahre und mit Handtüchern abdecke. Seltsamer Farang, denken sie sich und grinsen in ihre vermummten Gestalten hinein.

Songkran, yeah.

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  Yeah! Und wieder einmal feiern wir Songkran, das Thailändische Neujahr. Google hat auch dieses Jahr wieder ein Songkran Doodle und endlich einmal auf den Wasser-Aspekt verzichtet (Songkran ist kein Wasserfest). Zu sehen sind sogenannte Sand-Pagoden (den krampfhaften Versuch von Thaibuchstaben übersehen wir einfach mal).
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  Zu Songkran gehen viele Thais in den Tempel und bauen kleine Sandpagoden um damit Pluspunkte fürs nächste Leben zu sammeln.
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  Und auch die Regierungskaste macht Urlaub: <a href="http://www.bangkokpost.com/news/local/231804/abhisit-to-enjoy-a-rare-songkran-breeze">Abhisit urlaubt auf der Sonneninsel Samui</a>.
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  PS: Der Hovertext bei Google lautet übrigens "รื???ริ?สามั??ี ก?อ???ีย??รายร?วมกั?วั?ส?กรา???", was übersetzt soviel wie "Das Fest der Harmonie. Baut zusammen Sandpagoden an Songkran". Es scheint politisch korrekt zu sein, den Wasser-Aspekt Songkrans nicht zu erwähnen solange noch in 4 Provinzen das Wasser steht und in mehr als 40 Provinzen gro?e Trockenheit herrscht.
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Lin Ping bleibt

 
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  "Unser" kleiner Panda in Chiang Mai hat in den vergangenen Jahren immer nützliche Dienste in der Landespresse verrichtet, wenn die Aufmerksamkeit von anderen Ereignissen abgelenkt werden sollte.
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  Da stimmt es uns natürlich glücklich, dass die Chinesen nach langen Verhandlungen zugestimmt haben, dass <a href="http://www.bangkokpost.com/learning/easier-stuff/231308/lin-ping-stays-on">Lin Ping noch zwei Jahre in Thailand bleiben darf</a>. Lt. "Leasingvertrag" der Eltern Lin Hui und Chuang Chuang, die für 10 Jahre an Thailand ausgeliehen wurden, gehört jeglicher Nachwuchs nämlich China und muss nach den ersten beiden Lebensjahren nach China umsiedeln.
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  2013 endet dann auch der Leasingvertrag der Eltern. Spätestens dann müssen die anderen Nachrichten aus Thailand positiver werden.
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Vorher/Nachher

Ganz im Trend der Infographiken ist bangkokbiznews.com mit diesen Vorher-Nachher-Bildern von den Fluten in den Provinzen Surat Thani (die beiden linken Graphiken) und Nakhon Sri Thammarat (die beiden rechten Graphiken).

Da relativiert sich die Flut auf Samui schon ins Nichts hinein. Anklicken, Schieberegler schieben.

Der große Bangkok-Report

Hin und wieder reichen 10 Stunden in der Stadt der engelartigen Menschen um zu verstehen, warum genau ich auf einer Insel lebe. Mehr habe ich nicht zu sagen ;)

Metropolenhopping

Nachher setze ich mich in einen tiefgekühlten Bus mit laut plärrendem Fernseher, in dem vermutlich eine Thai-Standup-Comedy (dem kommt es zumindest am nächsten) läuft und fahre durch die Nacht nach Bangkok. Nach 10 Stunden im Smog (mehr muss man sich nicht antun) komm ich schon morgen Nacht zurück. Was für ein Spa? — muss man alles mal mit gemacht haben.

Rund um die Uhr leer

Die 7elevens auf der Insel sind auch heute (6 Tage nachdem die Fähren wieder fahren) noch leer. Hin und wieder bringen die Bäcker auf der Insel brotähnliche Produkte, alle anderen Regale sind absolut leer. Entweder steht deren Logistikcenter auf dem Festland unter Wasser oder sie haben ein sehr unflexibles Auslieferungssystem (Donnerstags steht der Truck vor der Tür).

Bier ist auch ausverkauft und nicht mal Wasser in Flaschen gibt es mehr. In den vergangenen Tagen hatte man das Gefühl, dass da sehr selektiv ausgeliefert wurde — ein 7eleven hatte Brot, ein 7eleven hatte Eier, ein 7eleven hatte Fertigprodukte.

Wie auch immer — ich brauchs ja nicht ;)

Die Hochwasserstellen auf der Insel sind bis auf ein paar nasse Flecken abgelaufen — da passt es richtig gut, dass es nach ein paar sonnigen Tagen heute wieder regnet.

Notrationen

Da die “Convenience Stores” der Insel erhebliche logistische Probleme haben, gab ich meinem Freund (der im Makro einkaufen gehen kann, unserem Inselgro?handel, der bereits am Freitag komplett neu ausgestattet wieder eröffnete) heute einen Tausend-Baht-Schein in die Hand (er hat es selbst angeboten) und hoffte auf das Beste.

Und hier eine Liste der Waren, die ein Thai einkauft, wenn ein dicklicher mittelalter Deutscher am Leben erhalten werden muss:

  • ein 8er-Pack Burgerbrötchen mit Sesam
  • ein Riesenpack ungetoastetes Toastbrot (was Thais halt so als Brot bezeichnen)
  • ein Sechserpack Thunfisch im eigenen Saft
  • ein Sechserpack Thunfisch in Mayonaise
  • ein Sechserpack Thunfisch in ?l
  • ein Sechserpack Thunfisch in irgendeiner seltsamen Gemüsetunke
  • ein Pack Spaghetti
  • ein Pack Spirelli
  • zwei Glas Mushroom-Nudelso?e
  • eine Flasche ?l
  • einen großen Pack Scheibenkäse
  • eine 2l-Flasche Ketchup

und…

  • einen 500g-Plastik-Pack Senf

Von den vier Dosen gezuckerter Bohnen, die ich vor ein paar Wochen dankbar unterm Waschbecken versteckt habe, fang ich jetzt gar nicht mal an.

Heimvideo: Dogporno

Dass Soosie wieder wohlauf ist, sollte uns eigentlich zufrieden stellen. Nichtsdestotrotz (oder gerade wegen der Medikamente?) ist sie aus dem Nahtod ohne ?bergang in die Rolligkeit gehüpft und verbringt nun einen Gro?teil des Tages damit, potente Hunde zu suchen. Ich renne ihr dann hinterher und schütze ihre Tugend.

Weshalb Pokki her halten muss, der vor ein paar Jahren seiner Manneskraft entledigt wurde.

Hier nun ein Lehrvideo, in dem Soosie Pokkie zeigt, wie “es” richtig geht. Mehr oder weniger. Das Ganze geht immer gut 10 Minuten, dann fliegen die Fetzen, weil Pokki keine Lust mehr hat, dann beruhigt man sich ein paar Minuten und es beginnt von vorne.

PS: Subtitel folgen noch…

Das Wetter und die Pandas

 

Die Thais lieben Pandas. In der The Nation kann man heute einen interessanten Artikel lesen, der genau erklärt, warum das Wetter so verrückt spielt und dabei Pandas ins Spiel bringt. Das ist nicht so einfach, aber wenn man sich anstrengt, versteht man es: Da wurden Fossilien gefunden, die darauf hindeuten, dass vor 10.000 Jahren Pandas aus China nach Thailand gekommen und hier verstorben sind. Weil es so kalt war!

“The evidence shows that the pandas from China fled to the warmer areas in Chaiyaphum, so it wouldn’t be a surprise if this extreme climate change is going to happen again.”

Wer sich jetzt wundert, was das Wetter mit den Pandas zu tun hat, steht auf der gleichen Seite wie ich.

“So far, it’s not yet conclusive but it certainly is highly unusual. What happened during March 28-31 could also be attributed to alteration of the Earth’s axis or magnetic field etc.”

Aha.

Thaiwissenschaftler sind übrigen weltweit angesehen für Verlautbarungen lange vor der eigentlichen Feststellung.

Der Tag danach

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  Ich lade gerade ein paar Photos von meiner Inselrundfahrt gestern hoch, im Album <a href="http://www.flickr.com/photos/schreibblogade/sets/72157626408897184/">The day after</a> auf flickr.com kann man sie alle sehen. Heute bin ich ziemlich beschäftigt, werde aber, wenn alles so läuft wie geplant im Fishermans Village und in Chaweng vorbei sehen können.
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  Die Stra?en sind an vielen Stellen zerstört oder von Schlaglöchern übersät. Die vielen Erdrutsche in den Bergen sind erstaunlicherweise recht schnell behoben worden --- bis auf den Steinbruch in Lamai. Dort drägelt sich der Verkehr --- ohne Polizei oder Verkehrsregelung --- auf einem Drittel der normalen Stra?enbreite durch die Landschaft.
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  Später mehr.
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