Samui? Samui!David's Neighbour's Notizen über sein Leben als Auswanderer auf der Insel Koh Samui in Thailand. Auf Deutsch, und so...

Man fliegt wieder

Bangkok Airways hat den ganzen Tag gearbeitet und doch mehr als nur die zwei angekündigten Flüge durchgeführt:

Bangkok Airways will operate 19 flights in total today for routing between Samui — Bangkok, the last flights from Samui will be PG962 and PG5172 leaving at 22.00 hrs. These flights are expected to carry around 2,000 passengers out of Samui Airport within today as the weather is starting to clear. To re-book new flight with no additional charge please call 02 265 8777 (08.00 ?? 20.00 hrs.)

(via Facebook)

Ausserdem fliegt seit ein paar Stunden regelmä?ig ein Hubschrauber übers Haus — entweder suchen sie jemanden oder auch sie fliegen Touristen aus.

Ich überlege, ob ich nachher mal versuche, einen der in der Nähe liegenden 7elevens anzuschwimmen. Die Regale werden zwar leer sein, aber Bier haben sie immer ;)

Flugzeugträger in der Bucht

Und auch die Deutsche Botschaft schreibt schon einen Rundbrief wegen des Wetters:

Aufgrund anhaltender Stürme und schweren Regenfällen in der südlichen Küstenregion Thailands wurde der Flughafen Koh Samui gestern geschlossen.

Der Flughafen Nakhon Sri Thammarat ist seit dem 25. März geschlossen.

Der Fährbetrieb zwischen dem Festland und den Inseln Koh Samui, Koh Pha Ngan und Koh Tao wurde wegen hoher See und starkem Wind eingestellt.

Bei einer Kontaktaufname mit der Operationszentrale der Royal Thai Navy wurde die Botschaft informiert, dass die thailändische Marine bemüht ist, Notleidende von den Inseln zu evakuieren.

Bei Fragen zu Umbuchungen, Reiseverlauf etc. wenden sie sich bitte an Ihren Reiseveranstalter bzw. ihre Fluggesellschaft.

Tatsächlich soll der Flugzeugträger der thailändischen Marine auf dem Weg sein oder bereits vor Koh Tao liegen um Touristen vor verlängertem (verwässertem) Urlaub zu retten.

Der Wetterbericht klang gestern noch so, als ob es heute nur noch teilweise regnen sollte — das sieht dann heute schon etwas anders aus. Auf der Stra?e fahren Bagger und Schaufelgeräte herum und schütten mit Sand von der Bergseite der Ringroad die Einfahrten auf der Meeresseite der Ringroad zu.

Mein Bach vorm Haus hat sich tief in den Boden gefressen — ein bisschen froh bin ich schon über die Lage meines Hauses, andere Stellen auf der Insel stehen bis zum Hals unter Wasser.

Gestern “durfte” ich ein Resort um die Ecke, für das ich die Website machen durfte besuchen — die Fluten haben einen gro?en Teil des Resorts einfach weg geschwemmt und es wird wohl schlie?en müssen.

Das ist die schwerste Regenperiode meiner sieben Jahre auf der Insel (mal ganz abgesehen davon, dass das Wetter hier normalerweise um diese Jahreszeit trocken, hei?, schwül und durch Wassernotstand geprägt ist.

Keine Overstay-Gebühren wegen schlechten Wetters

Das Hauptbüro der Immigrationsbehörde Thailands hat gerade folgende Anweisung heraus gegeben:

Any person that overstay their visa period between 27th March to 1st of April will be exemt from usual penalty charges due to the extreme weather conditions.

Ferry passengers from Koh Samui, Koh Phangan, Koh Tao with tickets between 27th March and 1st of April must keep their tickets to show to immigration departure to be exempt from overstay charges.

Normalerweise zahlt man für jeden Tag, den man zuviel im Königreich verbringt 500 Baht Strafe. Wenn man allerdings seinen Visarun in dieser Woche verschieben musste — die Fähren fuhren nicht und es gehen auch heute nur 2 Flüge auf und von der Insel weg — kann man noch am 2. April mit dem Ticket ohne Strafgebühren über die Grenze gehen.

Ich bin ja schon ganz froh, dass ich meinen Visarun diesmal zwei Wochen eher gemacht habe ;)

2012 +/- 1

Es regnet. Das ist nichts Neues, es regnet häufiger mal. Interessanterweise aber ist es März und “normalerweise” haben wir zu dieser Zeit kein Wölkchen am Himmel, 35 Grad im Schatten und wünschen uns nichts sehnlicher als Regen.

Nun also regnet es, seit gut einer Woche durchgehend. Nicht tröpfelnd, nicht pieselnd, nein, richtiger echter Gump’scher Regen. Mein Klong vorm Haus ist randvoll Wasser, die Brücke an der Stra?e verstopft, die Stra?e überflutet. Der kleine Wasserfall, der sich in der vergangenen “regulären” Regenzeit vorm Haus bildete, hat sich zuerst 20 Meter flussaufwärts verlagert und ist dann ganz verschwunden. Bin gespannt, wie der Bach aussieht, wenn das Wasser abgeflossen ist.

Rund ums Haus bilden sich Sturzbäche und tiefe Rinnen. Die Wurzeln der Bäume ringsum sind auch schon frei gelegt. Das wird noch viel Aufräumarbeit geben.

Gestern bin ich (gezwungenerma?en, drei Tage lang ging mein Internet nicht und ein Webworker auf Cold Turkey ist kein schöner Anblick) mal nach Nathon gefahren. Der Hinweg war ein Spaziergang, höchstens mal 10cm Wasser und heftige Windböen.

Rückzu sah es schon etwas anders aus. Die Wolken hingen zum Greifen tief, das Wasser strömte von allen Seiten und die Windböen rissen heftig an meinem kleinen Moped. In den Bergen zwischen Nathon und Bang Por standen die Leute schon mit Schaufeln bereit, weil der Hang bereits wieder am Rutschen war.

Einen Kilometer vor meinem Haus, einer warmen Dusche und mehr oder weniger trockenem Untergrund kam meine Reise dann ins Stocken. Es gibt da so eine Doppelkurve in Bang Por, die schon bei leichtem Regen immer überflutet ist. Diesmal vereinten sich dort drei Flüsse (einer von einer seitlichen Stra?e und zwei von der Ringroad) zu einer heftigen Strömung, die alles mitriss, was sich hinein wagte.

Nach einer Weile, in der ich im Regen stand und mir überlegte, ob ich das Moped stehen lasse und per Anhalter weiter reise oder ein paar Stunden warten sollte, kam ein kleiner vermummter Thai und gestikulierte mich zwischen ein paar Hütten vorbei durch nur knöcheltiefes Wasser, Gestrüpp, über eine kleine Holzbrücke und eine Wiese (vor der ich schon wieder 5 Minuten zauderte — Schlangen und anderes Getier sind nicht unbedingt mein Ding) an den Stromschnellen vorbei. Zurück auf der Ringroad soff mein Moped dann trotzdem kurz ab (aus irgendeinem Grund kann in Thailand niemand Kurven bauen, ohne dass die Strassen geneigt sind und sich tiefe Wasserrinnen bilden können). Auf den Kopf gestellt und ausgetrocknet (das Moped) machte ich mich dann auf die letzten Paar Meter zum Haus und nahm mir vor, nicht mehr raus zu gehen.

Flüge und Fähren von und auf die Insel sind storniert . Einen Tag lang soll es noch so regnen und dann bis zum 3. April “etwas weniger”. Jaja.

Und es regnet. Und regnet. Und regnet.

PS: Wenigstens geht es den Hunden wieder recht gut. Soosie ist nur noch Haut und Knochen, hat die Infektion oder überstanden. Ich hoffe mal, wir holen uns jetzt nicht vom schwimmenden Gassi-Gehen noch eine Lungenentzündung.

PPS: Ich gelobe, mich nie wieder über hei?es trockenes Wetter zu beschweren. Wirklich. Der Regen darf jetzt gerne aufhören.

Erdbeben in Myanmar

In Myanmar nahe der Grenze Nordthailands bebte eben zweimal die Erde . “Nur” 7.0 auf der Richterskala, trotzdem sollen noch in Bangkok (800km entfernt) die Wolkenkratzer geschwankt haben. Seitdem steht das Telephon bei mir nicht still, weil alle vom “Internetexperten” wissen wollen, was eigentlich los sei.

Nicht viel. Erdbeben in Nordthailand sind genauso üblich wie in Japan. Das zweite Beben allerdings soll mit 230km Tiefe erstaunlich tief gewesen sein. Für einen Tsunami war das Erdbeben zuweit vom Meer entfernt — tragisch, dass man das heutzutage noch extra erwähnen muss.

Blutwürmer

Wenn ich “Blutwürmer” höre, denke ich an Horrorgeschöpfe a la Alien und Dune. Das nur am Rande.

Am Dienstag waren wir (oder besser Pokki und Soosie) im Hundespa zum Haare schneiden, Duschen, Föhnen — ich erwähne das nur, weil ich da einen Zusammenhang zu den Ereignissen der restlichen Woche sehe…

Am Mittwoch lag Pokki morgens apathisch auf der Hundematte und hob nicht mal den Kopf, als ich ihn rief. Mir schwante schon Schlimmes, als er auch nicht auf das Plastiktütengeräusch seiner Lieblingsleckerlies reagierte. Mittags ging es ihm aber schon wieder gut genug, um alle Bälle im Haus zusammen zu suchen und mich zum Spielen zu zwingen.

Abends dann fing Soosie an, in der Ecke herum zu liegen. Seit Donnerstag abend musste ich sie dann zum Gassigang mit milder Gewalt bringen. Als ich Gestern dann nervlich endlich soweit war, in die Tierklinik zu fahren, war sie plötzlich wieder mopsfidel. Naja, dachte ich mir, wird sie sich morgen wohl wieder gefangen haben.

Hat sie aber nicht, weshalb wir dann heute im Krankenhaus waren. Man zog etwas Blut ab, nahm ihre Temperatur, legte sie sofort auf Eis und an den Tropf, um sie abzukühlen und holte eine Dose “Patienten”-Hundefutter — und sie schleckte ein paar Finger Food.

Lt. Blutanalyse hat sie keine Blutwürmer, aber fast dreimal soviele wei?e Blutkörperchen im Blut als für einen Hund ihrer Grö?e normal, was auf einen Kampf im Blut gegen irgendeine Infektion hin weist. Nun hab ich eine klitzekleine aber teure Dose Hundefutter zu Hause (irgendwas lässt das Zeug so riechen, dass selbst sehr schwache Hunde sich noch aufraffen, um zu fressen, wurde mir erklärt), die zwar für 24 Stunden reichen soll, aber von meinem Finger nur schief angesehen wird, Antibiotika, die ich nicht vor morgen Abend verfüttern darf, Vitaminpaste und eine traurige kleine Soosie auf der Hundedecke. Irgendwas haben sie ihr heute Morgen schon gespritzt.

Seit einzwei Stunden nun hat Pokki auf einmal höhere Temperaturen. Und morgen hat die Tierklinik zu.

Das Futter habe ich diese Woche komplett ausgetauscht, weil ich am Anfang noch dachte, dass sie nur gegen das Futter demonstrieren — dabei stehen sie beide auf Marken-Hühnchen-Futter.

Konstruktive Kritik

Eben in der Mailbox:

ihr seid ja wohl das letzte schmierenblatt im internet ! so viel dummheit auf einen haufen hat man noch nie gesehen ! jochen gold

Zeichensetzung hab ich jetzt mal nicht den Gepflogenheiten in diesem Schmierenblatt angepasst.

Ich finde, jeder darf seine Meinung haben. Auf der vom obigen Schreiberling genutzten Seite steht übrigens folgender Absatz VOR dem Formular:

Schroffe oder beleidigende Nachrichten werden wohlwollend unbeantwortet gelassen und zur späteren kommentierenden Publikation gesammelt.

Was hiermit getan wäre.

Nach kurzem Googlen des Herren fand ich folgenden recht beschreibenden Satz, den er über sich selbst niederschrieb:

Entspannen,Abschalten und nicht zuviel nachdenken.

Siehe Logfiles:

3:34:16 Uhr Friedliche Demonstranten in Bangkok

3:34:29 Uhr Kontakt

Schneiden – Nachtrag

<p>
  Mehr Photos wie immer <a href="http://www.flickr.com/photos/schreibblogade">bei Flickr</a>. Unter anderem <a href="http://www.flickr.com/photos/schreibblogade/5528682313/">die Haarklammern Soosies</a>, die genau 5 Minuten in den Haaren blieben. Arme Hello Kitty Kitty.
</p>

Schneiden

Heute Morgen ergab sich (ich sage gleich wo) der folgende Dialog zwischen mir und einer Service-Dame:

Sie: Ooooi (Ohah!)

Ich: Sawadee krap (Guten Morgen)

Sie: Tat mei? (Schneiden?)

Ich: Mei tat! (Nicht schneiden!)

Sie: Tat! (Schneiden!)

Ich: Mei tat! (Nicht schneiden!)

Sie: Taaahaat!!! (Schneiden!)

Ich: Thammai? (Warum?)

Sie: Mei tat, eh? (Nicht schneiden, oder?)

Ich: Mei tat! (Nicht schneiden)

Sie: Hmmm…. Tat! (Hmmm. Schneiden!)

Ich: Thammai? (Warum?)

Sie: Ok, mei tat! (Ok, nicht schneiden!)

Ich: Ehm, what?

Sie: Tat! (Schneiden)

Das ging noch eine Weile so hin und her in der sie mich dann wortreicher aber auf Thai über die Nebenwirkungen und Risiken von “nicht schneiden” aufklärte und dann einigten wir uns darauf, dass 50% geschnitten werden.

Nun sitze ich zu Hause und warte auf das Resultat. Ich wollte nämlich eigentlich nur meine Hunde zum Waschen, Föhnen, Aufbretzeln bringen, weil mir jemand sagte, man vermisse Hundebilder im Blog. Beim Hundespa des Vertrauens war man weniger begeistert und wollte unbedingt schneiden. Interessanter weise kostet Schneiden mehr als Waschen, scheint aber weniger Arbeit zu machen. Eine typische Thai-Mischkalkulation.

Der Haufen

Neulich kamen die Rasenmähermänner und mähten den Rasen vor und um meinem Haus herum. Mein Hausbesitzer kam herbei geeilt und hatte eine Idee — sie könnten doch mal die Bäume beschneiden. Gesagt getan, sie säbelten hier und da die ?ste ab. Die Reste der ?ste legten sie zu einem Haufen auf der Lichtung im Dschungel über meinem kleinen Khlong vor dem Haus ab. Dann zogen sie von dannen.

(Ich möchte an dieser Stelle meiner Verwunderung Ausdruck verleihen, dass sie den Rasenmäher-Event in unter 24 Stunden inklusive Baumverstümmelung vollbracht haben. Normalerweise brauchen Sie mindestens drei Tage, in denen sie mich mehr als nerven — man stelle sich drei vermummte Personen vor, die mit ihren Rasenkantenschneidern vorbehaltslos drauflosschneiden, aufspritzenden Kies, zerkratzte Fensterscheiben, Mopeds, Grasleichen überall und dann dieser fiese Heuschnupfengeruch der tagelang in der Luft hängt.)

Ein paar Tage später fiel dem Hausbesitzer auf, dass der Haufen mit toten Bäumen und Gräsern immer noch auf der Lichtung herumlungerte und er schickte den Neffen seiner Gemahlin, um ein Feuer zu entfachen. Der Neffe wiederum soll, so sagt man mir, schon mehrmals mit dem Moped gegen einen Strommasten gefahren sein. Mir ist nicht bekannt ob es ein und der gleiche war oder ob er das variierte.

Jedenfalls scheint er hier und da einen Holzschiefer zurückbehalten zu haben, denn er startete sein Moped vor dem Haus des Hausbesitzers — 20 Meter von meinem entfernt, lies es ein paar Minuten herumpöttern (keiner sitzt gerne auf einem kalten Moped), setze sich dann drauf, fuhr auf die Ringroad, dann die Einfahrt zum kleinen Resort um die Ecke rein und dann zur kleinen Lichtung gegenüber (20 Meter von meinem Haus entfernt).

Dann brachte er den Haufen irgendwie dazu, zu brennen. So schwer kann das nicht gewesen sein, es hat schon ein paar Tage nicht mehr geregnet. Der Haufen begann zu schwelen. Der Haufen begann zu qualmen. Der Haufen begann sehr stark zu qualmen. In die Richtung des Hauses vom Gemahl seiner Tante. Der trat vor die Tür und schrie etwas, kurz darauf war das Feuer wieder aus und der Neffe konnte sich auf die anstrengende Rückreise machen.

Seither liegt der Haufen so vor sich hin, an einer Seite ein wenig angeschmort, auf der anderen etwas ausgedoerrt und rottet vor sich hin. Heute kam der Neffe (nach gut 3 Wochen) wieder vorbei und versuchte erneut, den Haufen in Brand zu versetzen — erfolglos.

Was solls, solange die da kein Haus bauen kann dort (ver)rotten was will und solange ihm nicht die Idee kommt, mit einem Benzinkanister vorbeizukommen, ist mir alles recht.

Japan

Etwas makaber ist ja schon, dass der deutsche Botschafter in Thailand heute eine Email an die sog. “Deutschenliste” — so eine Art Notfallemailverteiler — schickt und vor rechnet, dass Japan von Thailand 5000km entfernt ist, Tschernobyl von Deutschland aber nur 1200km entfernt ist. Das soll wahrscheinlich beruhigen, aber wenn hier um die Ecke ein Atomkraftwerk in die Luft geht, tut es das nicht wirklich. Tschernobyl ist heute noch von einer 30km dicken Schutzzone umgeben.

Anscheinend ist der Reaktor in Fukushima so gebaut, dass im Fall einer Kernschmelze der Gro?teil der Schäden nach unten ins Erdinnere geleitet wird. Gerade eben bebte es wieder, weitere Explosionen wurden gemeldet und Twitter ist mit seinen Gerüchten und Falschmeldungen nicht unbedingt eine gro?e Hilfe. Wie immer.

Babies in Tüten III – the movie

Manch einer wird sich erinnern, dass einer meiner Einträge im November mit dem Satz “Eine Geschichte die Drehbuch für einen thailändischen Horrorfilm sein könnte…” begann. Man fand in den Leichenaufbewahrungsräumen eines Tempels in Bangkok über 2.000 Babyföten. Nach und nach stellte sich heraus, dass die Leichen von illegalen Abtreibungen stammten und die Friedhofswächter sich durch die Lagerung etwas hinzu verdienen wollten.

Wie auch immer, hier nun der Trailer für den Film “Dek Phee Du 2002 Sop” (was wohl soviel hei?t wie “Babygeist No. 2002”, der heute in den thailändischen Kinos anläuft.

Thais in Libyen

Man glaubt gar nicht, wieviele Thais in den Unruhegebieten in Nordafrika leben. Speziell aus Libyen will man bis morgen 8.000 Thais abgezogen haben, schreibt die Bangkok Post . Wenn man die im Artikel genannten Zahlen zusammen zählt, halten sich in Libyen gut 20.000 Thailänder auf. Kein Wunder dass man hier auf Schritt und Tritt über Touristen stolpert, wenn die Thais alle auswandern.

Licht

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  Gestern fiel mal wieder in der Gegend der Strom aus. Der ganzen Sache vorausgegangen war eine ziemlich laute Explosion in Maenam. Ich war also vorgewarnt und entschloss mich, mal zu sehen, was die Kamera denn in Hinsicht auf das Photographieren von Sternen hergibt. Ich denke, da kann ich noch viel lernen, trotzdem gefällt mir das Bild oben ganz gut.
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  Ohne Stromausfall sieht man meist nur ein paar Sterne, weil die Insel dann doch recht stark den Nachthimmel erhellt. Absoute Dunkelheit ist eine schöne Sache.
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Frühlingsanfang

Man mag es kaum glauben, aber die Chinesen orientieren sich nicht nur am Mond, sondern haben parallel dazu noch einen Sonnenkalender laufen — und nach diesem beginnt heute der Frühling. Das Wetter verhält sich entsprechend, noch kein Tropfen ist gefallen seit Sonnenaufgang.

In diesem Sinne: Happy Lichun ! ;)

Das Jahr der Karotte

Ein gesundes neues Jahr wünsche ich allen meinen Lesern. Im thailändischen Jahreskreis der Neujahre sind wir nun beim Chinesischen Neujahr angelangt. Der Chinesische Kalender orientiert sich am Mond, weshalb der exakte Jahreswechsel jedes Jahr an einem anderen Tag liegt. Dieses Jahr nun am 3. Februar.

Seit ein paar Tagen werden überall schon Knaller gezündet um die Geister des alten Jahres zu vertreiben und die Umwelt zu beräuchern.

Wir schreiben das Jahr des Hasen — ein besonderes Jahr, denn der Thailändische König wurde in einem Jahr des Hasen geboren. Grund genug, um wieder zu feiern. Chinesische Jahre werden in 12 Jahres-Zyklen berechnet und König Bhumibol Adulyadej beendet dieses Jahre seinen siebten Zyklus.

Jemand anderes begeht dieses Jahr seinen dritten vollendeten Zyklus und wird das wohl auch ausreichend feiern.

Mein Horoskop für dieses Jahr behauptet, dass es “mein” Jahr wird und ich eine neue Ebene der Diplomatie in mir entdecken wird. Das kann ich nur bestätigen, ich bin viel freundlicher zu den Leuten ;)

In diesem Sinne: Happy New Year ?? you.

(?? ist tu — der Hase. Ein Wortspiel. Kapiert?)

Putschgerüchteküche

Derzeit munkelt man wieder mal öffentlich über einen geplanten Putsch der Armee. In den vergangenen drei Jahren war das mehr oder weniger Unsinn und gezielt gestreute Desinformation, um von anderen Problemen abzulenken, diesmal wird nicht so ganz klar, wer hier welches Ziel verfolgt.

  • Die “Rothemden” demonstrieren hin und wieder, legen den Verkehr in Bangkok auf demokratische Art und Weise still und wollen, dass die Regierung zurück tritt, damit demokratisch gewählt werden kann in der Hoffnung, die Pheua Thai Partei in die Regierung zu bringen, deren erklärtes Ziel eine Amnestie des Präsidenten des thailändischen Golferverbandes Thaksin Shinawtra ist, damit dieser nach Thailand zurück kehren kann um die nationale Einigkeit wieder herzustellen. (Die Rothemden waren die Demonstranten, die dachten, es wäre Ausdruck von Meinungsfreiheit, wenn man Einkaufscenter und Stra?enkreuzungen in Brand setzt — ein Vorgehen, das man heute gerne mit dem Aufstand der ?gypter vergleicht und was bereits jetzt schon von den Geschichtsschreibern umgeschrieben wird.)
  • Die “Gelbhemden” demonstrieren auch wieder, weil ein Parlamentarier unter heftigster Medienunterstützung nach Cambodia gewandert ist aus Gründen, die unbekannt sind, aber wohl vom Ministerpräsidenten abgenickt wurden wie ein Video bei Youtube beweisen soll, wo sieben Personen über die Grenze gehen und sagen, dass sie sicher verhaftet werden, dann später aber behaupten, dass sie nicht wussten, dass sich sich auf kambodschanischen Boden befanden, was die ganze Situation mit ungeklärten Grenzverläufen und Weltkulturerben in selbigen wieder auf wühlte und in mehrjährigen Haftstrafen für zwei der ?bertreter resultierte und die PAD die hinter den Gelbhemden steht dazu zwingt von der Regierung zu verlangen die beiden innerhalb von drei Tagen freizubekommen oder zurückzutreten oder man werde verstärkt demonstrieren. (Die Gelbhemden waren die Demonstranten, die den Flughafen Subvarnabhumi in einem Ausdruck von Meinungsfreiheit besetzten und damit der Tourismusindustrie einen noch heute fühlbaren Hieb versetzten.)
  • Der Premierminister Abhisit Vejjajiva meint in Hinsicht auf Cambodia, dass Krieg die letzte Lösung sei und in Hinsicht auf die Rothemden, dass man freie Meinungsäu?erung nicht unterdrücken werde.
  • Das Militär sagt, es werde keinen Putsch geben, was in der Vergangenheit ein Zeichen dafür war, dass es entweder einen Putsch geben wird oder keinen Putsch geben wird.

Das Hauptziel aller Parteien ist natürlich Macht und Einfluss ohne Rücksicht auf Verluste. Interessanterweise erholt sich der Tourismus, die Haupteinnahmequelle Thailands, nach jeder grö?eren freien Meinungsäu?erung. Noch.

Thai Pop aus den goldenen Sixties

(Disclaimer: Das thailändische Goldene Jahrzehnt war im Gegensatz zu Deutschland nicht in den Zwanzigern sondern in den Sechszigern. Sag ich jetzt einfach mal.)

Im Spiegel Online kann man einen netten kleinen Artikel über den Briten Chris Menist lesen, der durch Bangkoks Plattenläden streift und nach Pop-Perlen sucht . Er hat vergangenes Jahr eine Zusammenstellung von Thai-Pop aus dem Isaan der Sechsziger und Siebziger Jahren herausgegeben.

Die Mühsal hat sich gelohnt: “The Sound of Siam” hei?t die Zusammenstellung von Thai-Oldies aus den Jahren 1964 bis 1975, die Chris Menist für das Londoner Label Soundway produziert hat. Sie führt uns ein in die Welt von “Luk Krung” und “Luk Thung” — die “Lieder der Stadt” und die “Lieder vom Land”. Die Stadtlieder, geschrieben für ein gehobenes Publikum, das sich an romantischer Lyrik erfreut, sind mit Wah-Wah-Gitarren und Drums westlich instrumentiert. Für die urbane Arbeiterklasse, oftmals aus ländlichen Gebieten hinzugezogen, gab es die Landlieder — asiatische Cha-Cha-Chas mit eher traditioneller Instrumentierung: Lauten, Mundorgeln, Gongs. “Während ein Luk-Krung-Sänger die Schönheit des Mädchens preist, das er im Bus gesehen hat, bedauert der Luk-Thung-Sänger eher, dass er sie nie kennenlernen können wird, weil er so ein armer Schlucker ist”, erklärt Chris Menist.

Drei Beispiel-Tracks sind bei Soundcloud gehostet:

Thong Huad & Kunp??an ?? Diew Sor Diew Caan

Thong Huad & Kunp??an ?? Diew Sor Diew Caan by Soundway

The Petch Phin Thong Band ?? Soul Lam Plearn

The Petch Phin Thong Band ?? Soul Lam Plearn by Soundway

Chaweewan Dumnern ?? Lam Tung Wai

Chaweewan Dumnern ?? Lam Tung Wai by Soundway