Auf dem Bild sieht der geneigte Betrachter einen dicken und einen langen Vater sowie einen dicken (Korsett?) und einen langen Sohn. Eigentlich ein Kind. Und einige Trennstriche.
Der Vater ist dicker als das Kind. Nämlich.
Auf dem Bild sieht der geneigte Betrachter einen dicken und einen langen Vater sowie einen dicken (Korsett?) und einen langen Sohn. Eigentlich ein Kind. Und einige Trennstriche.
Der Vater ist dicker als das Kind. Nämlich.
Rudi Ratzinger ist ein Musiker, der als :wumpscut: überaus interessante elektronische Musik macht. Anscheinend hat er in letzter Zeit eine Menge Material herausgebracht das in meiner Sammlung noch fehlt. Muss ich wohl mal aufstocken.
Martini wiederum ist ein überaus wohlschmeckendes Getränk. Ich entsinne mich an verschiedene Kinobesuche mit einer Martiniflasche (nicht nur, aber auch) und verschiedenen Gläsern. Mancher Film lie? sich nur so ertragen. “Das Fünfte Element” allerdings war einer der Filme, die auch ohne Martini erträglich waren, durch Martini aber noch angenehmer zu genie?en waren.
Ratzinger und Martini.
Jaja.
Und am Mittwoch erzähl ich vielleicht mal was über die Papstwahl.
So langsam scheint es mir, dass ich doch auf einer zu kleinen Insel lebe. Gestern bei Tesko hab ich jede Menge Leute gesehen, die ich schon öfter vorher gesehen habe. Einen Typen hab ich ganz am Anfang meines Einkaufbesuchs gesehen und dann die ganze Zeit überlegt, wer das wohl sein mag. Am Ende wusste ich es. Das war der Mensch, der dieses wunderbare Passphoto auf der rechten Seite gemacht hat. Ist also doch recht klein, die Insel.
Hmm. Irgendwas scheint an den von “alteingesessenen Expats” propagierten Bombendrohungen dran zu sein. Heute wurde ich auf dem Motocycledrom bei Tesko nicht mit einem Zettelchen ohne Sinn und Zweck das ich beim Rausfahren wieder abgeben darf begrüsst sondern mit der netten Aufforderung mein Moped auszumachen und die Kofferklappe zu öffnen. Ein bisschen rumgesucht und weiterschicken — ging ganz schnell. Im Tesco dann kam sobald ich meinen Wagen mal 5 Minuten stehen gelassen habe gleich ein wichtig aussehender Mitarbeiter und prüfte, ob auch wirklich nichts irgendwo tickte.
Meine Tankstelle haben sie auch gleich komplett abgebaut. Obwohl ich bezweifele, dass das in Zusammenhang steht. Nur ist das Tanken jetzt nicht mehr auf dem Weg zur Arbeit. Muss ich wohl mehr Inselrundfahrten durchführen.
Morgen steht wieder ein Versuch an, Geld nach Deutschland zu schicken. Ist immer wieder lustig, was sie für Ausreden haben und bisher hats auch noch nie geklappt.
Naja.
Wir sind hier halt in Thailand.
Es ist etwas ungünstig derzeit vor die Türe zu gehen.
Es ist hoffnungslos. Jetzt fahren die Leute mit ihren Pickups in der Gegend rum, haben da ihre Wasserfässer draufgepackt und spritzend in voller Fahrt rum. Ich glaube nicht, dass hier irgendjemand trocken bleiben wird.
Jedenfalls bin ich nun ziemlich durchweicht. Aber auch von Sünden gereinigt. Jetzt kann ich ja endlich wieder loslegen. Lässt sich freier leben, so ganz ohne Sünden!
Jawollja! Ich persönlich finde ja, dass wir viel zu wenig zu feiern haben hier auf unserer kleinen Insel weshalb es sehr gut ist, dass endlich mal wieder, nach einer langen feiertagslosen Durststrecke, Feiertage angesagt sind.
Wir nennen sie Songkran oder genauer Maha Songkran. Das ist das thailändische Neujahr. Neujahr? Schon wieder? Ja klar. Denn man kann gar nicht genug Neujahr feiern.
Das thailändische Neujahr nun ist der Zeitpunkt, an dem die Sonne in das Tierkreiszeichen des Widders eintritt. Das macht sie drei Tage lang, vom 13. bis zum 15. April und das muss gefeiert werden. Nach Berichten alteingesessener Farangs ist es hier ziemlich nass an diesen drei Tagen.
Bereits am Vorabend von Songkran ist Frühjahrsputz angesagt. Man will nicht mit dem Dreck des alten Jahres in das neue Jahr gehen. Also ist auch bei mir heute Abend Besenschwingen angesagt. Und ich werde mal den Abwasch machen ;)
Der erste Tag (Mahasongkran) ist der letzte Tag des alten Jahres. Man geht ins Kloster und opfert den Mönchen Reis (mehr als sonst), Süsskram und andere Sachen. Der Abt und die Buddhafiguren des Klosters werden nachmittags rituell gereinigt, indem man sie mit Wasser (!) übergie?t. Anschlie?end reinigt jeder Jeden.
Der zweite Tag ist Nao oder “Der Tag nach dem Ende des letzten Tages” und der dritte Tag Talueng Sok, der eigentliche Neujahrstag.
An allen drei Tagen wird man morgends von Böllerkrachen geweckt und den ganzen Tag über meistens unerwartet rituell gereinigt. Man braucht sich also nicht erst trockene Sachen anziehen, wenn man bespritzt wurde. Die meisten Farangs und Touristen kennen Songkran als Wasserfest, an dem kräftig Wasser verschwendet wird. Es steckt aber einiges mehr dahinter. Die Jüngeren besuchen die ?lteren und bitten um Vergebung für verschiedene Missetaten des vergangenen Jahres. Zur Vergebung wird Wasser (!) über die Hände getropft.
Ich bin ja gespannt, was das so gibt. Ich werde wenn ich nicht ertrinke berichten.
Ach übrigens: Die Trockenzeit ist dieses Jahr früher als sonst gekommen und die Regierung in Surrat Thani hat gesagt, dass die Wasservorräte schon zur Neige gehen und man kein Wasser verschwenden solle. Naja. Aber wer macht schon das, was einem die Regierung erzaählt.
Neulich war ich übrigens auf dem Visa-Run (Wir erinnern uns: “Wenn ich Run höre, dann erklingt irgendwo in meinem Hinterkopf immer eine Stelle aus Pink Floyds “The Wall” mit “you better run, run, run, run, run” oder so. Beim Suchen eben fiel mir auf, dass die Stelle aber auch aus meiner eigenen “The Wall”-Version stammen könnte, ich fand sie nämlich nicht.”) in Burma, was manche noch als Birma kennen, aber nun bereits wieder Myanmar hei?t.
Ich wurde am frühen Morgen (5 Uhr. Das war schon früh. Wenn man bedenkt, dass ich normalerweise um diese Zeit schon wach bin, ist es eine Laune der Natur, dass ich an diesem Morgen gut noch ein paar Stunden hätte schlafen können) mit dem Kleinbus aufgesammelt, der zu diesem Zeitpunkt bereits einige Lebewesen enthielt. Man fuhr uns nach Ban Nathon zur Fähre, lud uns da ab, schickte uns auf die Fähre und verschwand. Na schön.
Die Fähre fuhr ca 90 Minuten vor sich hin und lie? die Insel als hässlichen grauen Klo? im Morgengrauen zurück. Am Festland angekommen (ich vermute, es war Donsak, nach Surrat Thani fahren keine PKW-Fähren und diese war eine, auch wenn unsere Kleinbusse nicht draufstanden) sammelte man uns ein, verpackte uns in 9er-Gruppen in Minireisebusse und los gings in wahnwitzigem Tempo auf den Festlandstra?en Thailands.
Erst jetzt wurde das ganze Ausma? der Truppe erkennbar. Neben jeder Menge Partypeople, die vermutlich ihren Rückflug im Drogenrausch an Chawengs Strand verpasst haben waren ein paar zwielichtige Wesen dabei, denen ich nicht allein und schon gar nicht bei Nacht begegnen wollte und zwei Tauchlehrer. Alles in allem war niemand dabei, den ich wohl so oder anders mal getroffen hätte. Eine Schwedin, eine Norwegerin (alle Vorurteile die Frauen dieser Länder betreffend bestätigend), ein Norweger, ne Menge Amerikaner, ein Ire, drei Briten, ein Schweizer, zwei Franzosen, ein Italiener, jede Menge Niederländer und ein paar Leute mit blauem Pass. Achso, und noch ein Schwede, männlich und vermutlich nicht viel älter als mündig.
Jedenfalls rasten wir so durch die Gegend und ich konnte mir ein Bild von den Künsten der thailändischen Stra?enbau-Ingenieure machen. Wobei ich nicht glaube, dass man dazu studieren muss hier. Es gab immer Nord-Südstra?en, die wir mal nach Norden und mal nach Süden fuhren, die dann und wann von West nach Ost eine Verbindung hatten. Auf diese Art und Weise braucht man etwas länger, um von Westen nach Osten zu kommen, sieht aber jede Menge Land und Leute.
Die Unfallraten scheinen hier sehr hoch zu liegen, weshalb man aktiv erziehend in den Verkehr eingreift. An gro?en Kreuzungen kann man nicht mehr rechts abbiegen. Man muss dann links abbiegen, ein paar Kilometer in die falsche Richtung fahren bis man dann eine Spur findet, die einen 180°-Bogen zieht und auf die richtige Spur führt. Das hält natürlich die Leute nicht von anderen Unfüglichkeiten ab und so sah ich unter anderem einen bis ca. 2 Meter über die Bordwand geladenen Holztrecker, der mit Achsenbruch und 1/3 seiner Ladung auf der Gegenspur unnatürlich verkrümt schief über der Strasse lag und die üblichen Motorräder, die unter Motorenhauben zu rutschen pflegen.
Wer hier selbst fährt hat es nicht anders verdient.
Wir fuhren eine Weile vor uns hin, hielten dann an einer Tankstelle, wo es flabberige Schnittchen für uns gab und fuhren weiter. Nun erfuhren wir, warum es einen gro?en Monitor und so viele Lauitsprecher im Kleinbus gab: Kino war angesagt. Die Vorstellung von einer Filmvorführung bei den Thais ist grö?tenteils von Bass und Lautstärke geprägt. Der kleine Schwede (nachhallkiffend und sicherlich hirnmä?ig sehr angespannt) stöhnte alle 5 Minuten. Ich jedoch hatte mehr oder weniger Spa?.
Man zeigte uns “the art of war”. Hmm, dachte ich mir, das ist ja toll. Diesen Film mit diesem schwarzen Killer, der nach dem Kogagure lebt, den wollte ich schon immer mal sehen, und jetzt gleich im Original, Super! Ja. Hüstel. Das muss dann wohl ein anderer Film gewesen sein, denn in diesem Film rannte Wesley Snipes durch die Gegend und trat allerhand Mitmenschen mit dem Fu? ins Gemächt. Die Handlung war eher aus verschiedenen Filmen zusammengestückelt: Geheimndienstler hat Freund, der kommt um (glaubt er, später stellt er dann fest, dass das nur gefakt war und der Freund eigentlich ein böser Wicht ist), er lernt eine Frau kennen deren Freundin Kollateralschaden eines seiner Einsätze war und dann versuchen sie rauszufinden, wer denn nun die Bösen sind. Und die Chinesische Mafia ist auch noch dabei. Das ganze passen wir dann an unseren Hauptdarsteller an (Westfu? Schnippsel) der leider seine Texte nicht lernen kann und das durch gelegentliches Treten in verschiedene Richtungen kompensiert.
Er sollte weiterhin nur Vampirfilme drehen. Da sind die Effekte wenigstens noch lustig.
Wir fuhren vor uns hin, ich schaute mal auf den Monitor, mal aus dem Fenster. Nettes Land. Bäume und so. Der Wagen wurde langsamer, eine Stra?ensperre. Freundlich grinsende Soldaten halten ihre Schnellfeuerwaffen in den Bus, winken uns weiter.
Einen Augenblick lang dachte ich, das war dann wohl die Grenze. War es aber nicht. Zum einen standen immernoch an allen Ecken Plakate mit Bhumipol (und der kann sich ja wohl kaum auf mehr als ein Land in seiner Liebe und seiner Weisheit konzentrieren) und zum anderen wiederholte sich diese Stra?ensperrengeschichte mit mehr Soldaten, grimmigeren Lächeln und grö?eren Waffen.
Ich dachte eine Weile lang über die Notwendigkeit von Phallussymbolen und dem mit der Stra?ensperrennähe zur Grenze einhergehenden Aufwertung nach als wir plötzlich auf einen Hof fuhren. Höfe sind gut. Man ist irgendwo angekommen. In unserem Fall war es der Hof der Immigrationsbehörde von, lass mich nachschauen, Ranong.
Hier stellte sich wieder einmal heraus, dass schlechte Filme nicht unbedingt realitätsfern sind. In schlechten Filmen habe ich Leute in Gefängnissen gesehen, die seltsam zusammengepackt wurden. Das rechte Bein wird unter dem Körper geknickt, das linke aufgestellt und dann kauert man so vor sich hin. Das ist ganz praktisch, wenn man wenig Platz hat, denn so kann man die Leute auf engstem Raum zusammenschieben. In der Immigrationsbehörde im Vorraum kauerten auf diese Art und Weise ca, 150 Thai auf 5 mal 5 Metern. Da hab ich nicht äu?erst intelligent gekuckt. Zum einen musste ich meine B-Movieliste bereinigen und zum anderen wir einem schon mulmig, wenn die Maschinengewehre nur so in der Gegend rum kucken.
Schnell durch eine Tür und ab ins Gewimmel vor den Schaltern. Die Behörde hatte glücklicherweise zwei Schalter, einen für Arrivals und einen für Departures. Ich wollte departieren. Dachte ich zumindest. gesagt hat man uns nichts, aber bei so einem Visarun rennt man kurz raus und wieder rein. Ich gab also meinen Pass bei Departure ab (als ich dann nach ca 30 Minuten dort ankam), der Typ kuckte mich an, mein Passbild, grinste, stempelte hier, stempelte da, riss dort ein Blättchen ab, heftete an der nächsten Seite eins an, gab mir den Pass zurück und schickte mich raus.
Jahaaah. Was war das jetzt? In meinem Pass war ein Zettelchen mit ner 121 eingeheftet. Hmmm… ich ging zu unserer Reiseleiterin (seltsamerweise hei?en in Thailand alle Frauen, die sonst einen komplizierten Namen hätten kurz Joy) Joy und fragte, was denn nun wäre. Sie meinte, das wäre in Ordnung so, füll mal das hier aus und gab mir ein paar Zettel, einen für die Ausreise, einen für die Einreise. Ich füllte das also aus. Dann durfte ich mir ein Mittagessen aussuchen (basil-leafes and chili with chicken on rice). So nach und nach trudelten die anderen Gestalten wieder ein, der Pass wurde uns abgenommen, 300 THB wurden uns abgenommen und wir stiegen wieder in die Kleinbusse (pass- und ahnungslos — es stellte sich später heraus, dass keiner der Mitreisenden schonmal auf einem Visa-Run war).
Der Kleinbus fuhr etwa 100 Meter in eine Richtung, wendete dann und fuhr wieder zurück. Ich sah diese netten Schilder, die man hinter Grenzen so sieht, 180 in Städten, 210 auf Landstra?en, Helmpflicht, Huppflicht, Lichtpflicht, dachte, dass wir jetzt kurz in Myanmar waren und das alles wäre und begann innerlich und äu?erlich zu grinsen. Das Grinsen verging mir schnell wieder, denn diesmal ging es nicht in die Immigrations-Behörde sondern an stinkenden Tümpeln hinter Häusern entlang zu einem Hafen.
Hafen? Wasser? Davon hat nun wirklich niemand was gesagt! Leichtes Unbehagen machte sich breit (auch in Hinblick auf die, ähm, Boote, die man zu sehen bekam. Ein Thai ergriff die Stimme und lies verlauten, dass sie nicht genug Platz auf den Booten hätten, aber jeder, der 50 Baht bezahlt, bekommt seinen Myanmar-Stempel im Pass so und müsse nicht mitfahren. Es meldeten sich einige. Ich fand das doof und freute mich schon darauf, sagen zu können ich wäre in Myanmar gewesen. Mitm Boot. Das Boot kam, es befand sich ca. 1m unterhalb des Bootsstegs, wurde nicht festgebunden und wir mussten übers Geländer auf das Boot springen. Ja toll. Sowas gefällt mir. Wirklich!
Jedenfalls fuhren wir so mit dem Boot vor uns hin und hielten plötzlich an einer amtlich aussehenden Holzhütte über dem Wasser. Einer der Bootleute stieg aus und nahm eine Tüte mit. Die Tüte kam mir bekannt vor — eine halbe Stunde zuvor verschwand darin mein Pass. Ich fing wieder an zu grinsen und dachte schon, nun wären wir in Myanmar, aber nichts da. Das Boot fuhr weiter. Ohne meinen Pass. Aber mit mir. Wir fuhren und fuhren und dann waren wir da. In Myanmar. Der Bootslenkmatrose rief irgendwas mit Tschimpschamp Sip. Sip kenn ich, das hei?t Zehn. Eine Frau meinte dann auch, wir hätten 10 Minuten Zeit um uns Myanmar anzusehen.
Sobald der Erste den Fu? auf myanmarischen Holzplankenboden setzte kamen aus verschiedenen Ritzen viele Kinder und Jugendliche angerannt, zupften an allen möglichen Zipfeln herum und führen die Gäste herum. Ich stieg als letzter aus (Taktik!) und hoffte, dass niemand für mich übrig bliebe. Dem war nicht so. Kinder gibts in Myanmar viele. Jedenfalls zupfte plötzlich unten jemand rum und meinte “You want by Viagra?” Ich erwiderte freundlich “?hm, I dont think I will need Viagra!” worauf er mit auf den Bauch klatschte und lachte und rief “Of course not. But you can make big deal in Thailand with Viagra!”. Nach einem “I dont think I will buy anything” verschwand er dann aber doch recht schnell.
Ja. Ich war also in Myanmar. Wo noch kein Mensch zuvor gewesen ist. Ich schaute links die Stra?e runter, schaute rechts die Stra?e runter, schaute nach vorne und ging wieder aufs Boot. Wir fuhren zurück, man gab uns unsere Pässe wieder, in denen auf geheimnisvolle Weise plötzlich Ein- und Ausreisestempel von Myanmar waren, packte uns in die Kleinbusse und wir fuhren wieder zur Immigrationsbehörde. Diesmal war Arrival der Schalter unserer Wahl. Wir und unsere Pässe wurden kritisch beäugt und gestempelt und durften dann gehen.
Weitere drei Monate in Thailand. Für die meisten waren es nur ein Monat (Touristenvisum), aber zwei drei Non-Immigrant-VisaB waren schon dabei. Es gab unser Mittagessen, das war aber schon ganz stressig. Anscheinend hatte die Reiseleitung darauf vertraut, dass niemand mit dem Schiff fahren wollte, das hatte uns gute anderthalb Stunden gekostet, die wir nun im Rückstand waren. Also schnell essen, ab in die Kleinbusse und zurück auf die schöne Insel.
Auf der Rückfahrt durften wir Roland Emmerichs Meisterwerk “Independence Day” genie?en. Diese Ansammlung von Special Effekts mit unsinnigen und bei genauerer Betrachtung einfach nur doofen Geschehnissen und möchtegernwissenschaftlichem Palaver ist immer wieder nett zum aus den Fenster kucken. Dummerweise sa? ich hinter dem Fahrer, so dass ich nicht sehen konnte, ob er nun 140 fuhr oder schon flog. Schnell waren wir auf jeden Fall. Vielleicht war der Film aber aus so bescheuert, dass ich paralysiert da sa? und kein Zeitgefühl mehr hatte. Ich wei? es nicht.
Nach vielen Stunden netter Schunkelfahrt kamen wir wieder an der Fähre an. Die fuhr (zum letzten Mal an diesem Tag, gerade noch so geschafft) gen Samui, man verpackte uns wieder in Kleinbusse und warf uns an verschiedenen Stellen der Insel raus, nicht ohne den 3-MonatsVisa noch eine Visitenkarte zu geben :)
So habe ich nun wieder meine Aufenthaltsgenehmigung. Was für ein Spa?. Aber öfter sollte man das nicht machen. Ach und ich war in Myanmar. Wer von euch kann das schon von sich behaupten?
Titelgebende Bezeichnung kann ich mir nun geben, denn ich wei? nun, wie man Mangostanen auf Qualität prüft. Aber fangen wir am Anfang an.
Vorhin stand ich bei Tesko und tütete mit wissendem Blick und kennerischer Miene einige qualitativ hochwertige Mangostanen in die Tüte auf dass sie mir den Filmabend verschönern mögen. Ich nahm nur die guten roten festen.
Plözlich steht eine ältere Frau neben mir. Naja. Nicht älter. Aber auch nicht jung. Also älter als ich allemal. Und das soll mal was hei?en. Und damit schonmal gar nicht mehr meine Zielgruppe. Aber nicht hässlich. Eben nur alt. Mittelalt. Jedenfalls steht sie so neben mir, schüttelt den Kopf und sagt “Noh noh noh!!!”. Ich kuck sie an und denke mir “Ah, schön, Kontakt zu den Eingeborenen.”, da nimmt sie schon meine Tüte und leert sie aus. dann nimmt sie zwei Mangostanen. Eine hässliche unscheinbare und eine meiner süssen dicken roten. Dann drückt sie auf beide, die dicke rote gibt nicht nach, die hässliche geht einzudrücken. Sie hät mir die dicke rote vor die Nase und sagt “Noh guud”, die kleine und sagt “Guudh!”.
Soso. Ich habe mich brav bedankt und wieder angefangen, neue Mangostanen einzutüten. Sie half noch ein bisschen und verschwand dann mit zufriedenem Blick, nachdem ich ihr mehrere “Kop Khun Maak"s vor die Füsse warf.
Man halte also fest: Mangostanen sind erst dann gut, wenn man sie spürbar eindrücken kann und zwischen Schale und Frucht ein Hohlraum ist.
Ich hab noch eine harte dicke rote Mangostane eingepackt, damit ich zuhause testen kann, was mir denn eigentlich fuer ein Unterschied entgangen wäre.
PS: ?berhaupt ist heute eine seltsame Energie in der Luft. Die Leute sind fröhlicher als sonst und hören auch andere Lieder. Und sie lächeln mehr. Irgendwas ist in der Luft.
Jawohl! Es ist April. Mit 4 Feiertagen der arbeitstechnisch ertragreichste Monat unseres kleinen Unternehmens. Morgen nun ist der erste Feiertag: Der Chakri Tag (Chakri Day). An diesem Tag pflegt der gewönliche Thailänder der Chakri-Dynastie zu huldigen, die hier gerade seit 1782 (ratet an welchem Tag? Ja! Dem 6. April!) an der Macht ist. König Bhumibol Aulyadej der Gro?e ist übrigens der neunte König der Chakri-Dynastie.
Man feiert und schmaust und feiert. Gearbeitet wird nicht. Also noch weniger als sonst.
Und König Bhumipol der Gro?e ist der Monarch mit der weltweit längsten Regierungszeit bisher. Da kann nicht mal Fürst Reinier von Monacco mithalten und der scheint ja nun sicher nicht länger als Bhumibol zu leben.
Hmm… Muss ich noch umformulieren. Ich arbeite gerade an meinem Bericht über den Visarun. Kann noch ein Stück dauern, glaube ich.
Eben im Spiegel unter dem Titel ““Bischof Tutu hofft auf afrikanischen Papst”:http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,349554,00.html ”:
Aaaalso, wollen wir erstmal fragen, warum die Mehrheit der Katholiken in Entwicklungsländern lebt? Ja? Bitte:
Zwangs-Christianisierung
Kondome sind böse
Ich hoffe übrigens auf einen menschlichen Papst. Aber das geht mich ja alles nichts mehr an.
PS: Hier in Thailand gibt es 95% Buddhisten und 5% Moslems. Der Rest sind Christen.
Man muss sich das mal vorstellen. Ich sitze hier auf einer Insel wo den ganzen Tag die Sonne scheint und hab mir ne Grippe eingefangen. Nenene.
Wenn ich Run höre, dann erklingt irgendwo in meinem Hinterkopf immer eine Stelle aus Pink Floyds “The Wall” mit “you better run, run, run, run, run” oder so. Beim Suchen eben fiel mir auf, dass die Stelle aber auch aus meiner eigenen “The Wall”-Version stammen könnte, ich fand sie nämlich nicht. Jedenfalls ist es (Achtung Google-Suchwort) Zeit für einen Visa-Run. Den mache ich morgen. Mit nem Reisebüro von hier. Nach (B(i|u)rma|Myanmar).
Mit einem Non-Immigrant-Visa des Typs B darf man auch wenn es ein Jahr gültig ist nur drei Monate im (Thai)Land bleiben. Also reist der arbeitserlaubnislose Farang im Dreimonatstakt aus und wieder ein. Diese überaus interessante Kaffeefahrt in verschiedene nette Anrainerstaaten von Thailand nennt man dann Visa-Run. Nach diesem Visarun bekomme ich dann irgendwann ein dauerhaftes Arbeitsvisum für Thailand. Aber eben erst nachher, weil: “Wir sind hier in Thailand und da geht alles ein bisschen langsamer.” Ja. Klar. Ne?
Ich werde berichten. Falls nicht, habe ich Bekanntschaft mit thailändischen Zellen gemacht. Ich hab da so Filme gesehen… nenene… Bridget Jones und so…
Witzig ist auch, das meine Eltern Burma-TV empfangen (von 16 — 20 Uhr? War das so?). Schaltet mal ein. Ich wink in jede Kamera, die mir vor die Nase kommt.
Falls die Berichte ausbleiben, denkt an mich. Schnüff.
Ich lass das Bild mal so im Raume stehen. Wenn man allerdings eine kleine handflächengro?e Echse erwartet, weil ein winziges Zipfelchen vom Schwanz unterm Spiegel hervorlugt, dann darf man getrost überaus überrascht sein, wenns dann doch so ein Brocken ist der dann auch noch ebenso überrascht zuckt. Nagut. Das Bad ist also auch verbotene Zone.
In den ersten Wochen waren rund ums Haus (das ich heute für einen weiteren Monat angemietet habe) immer jede Menge Hunde verteilt, in Hochzeiten 7 Stück. Inzwischen grenzt es fast schon an ein Wunder, wenn mal einer vorbei kommt. Das hat allerdings auch den Vorteil, dass es Nachts nicht wegen der Hunde laut ist. Hier sehen wir nun ein Foto aus alten glanzvollen Zeiten. Braun ist Homer, der damals recht alt und vermutlich weiblich war (hmm, ne andersrum wird ein Schuh draus, wie eine Frau aussehen und ein Mann sein, naje, er machte nie einen intelligenten Eindruck) und vermutlich inzwischen verstorben ist (sein Halsband lag im Müll) und das kleine schwarze Ding ist die Bell-Kröte, die mir die ersten Wochen schlaflose Nächte bereitet hat. Timmy genannt. Timmäh!!!
Ist wie im Zoo, nur dass ich hinter Gittern sitze.
Hab grad nichts zu berichten. Nicht dass es nichts zu berichten gäbe. Daher gibts nun Tierbilder. Grüsse an Nessi!
Nun gut. Ich gestehe.
Damals, als “dieser ganze Harry Potter Boom” losging habe ich sofort erkannt, dass das ein von den Verlagen und den Merchandising-Firmen perfekt eingefädelter Coup war. Nichts als Marketing. Brauchte blo? jemand auf MTV oder Winnie the Pooh zu sagen “Hömm ja, ich les ja auch gerade Harry Potter”. Mir war immer klar, dass man da auch einen Film drauss machen muss. Mit Schauspielern und so nem Kram. In Farbe oder mindestens fürs Kino.
Gelesen habe ich den ersten Band damals als der zweite rauskam und man (die Verlage) in Deutschland meinten einen ähnlichen Hype auslösen zu müssen nicht. Ich habe es auch nicht später gelesen. Ich habe jeden ausgelacht, der sich Nachts an irgendwelchen Buchläden anstellte. Ich habe jeden ausgelacht, der sich mit Quidditch beschäftigte. So ein Unfug aber auch.
Und dann eines Tages legte ich fest: “Ich werde nie einen Harry Potter lesen!”
Jedenfalls kam das dritte Buch, der erste Film, das vierte Buch, der zweite Film und das fünfte Buch. Dann kam der dritte Film und eines Tages meine Schwiegermama mit ihrer Tochter, gewisserma?en meine Schwägerin und Schnutes Schwester, — beide in spe, also Schwie- und Schwäger — zu Besuch nach Lübeck (Lübeck liegt in Deutschland, wer diese Seiten erst seit einigen Tagen liest, kann ruhig nachfragen, was so ein weltläufiger Mensch wie ich in einer Stadt wie Lübeck zu suchen hat). Was macht man nun an einem schönen, ähm, Oktober?, September?, November?, August?, Dezember wars nicht, Tag wie diesem? Man geht ins Kino. Das Problem ist die gewisse Altersspanne zwischen dem jüngsten und ältesten Mitglied unserer kleinen Kinogängergruppe. Man konnte also weder einen Autorenfilm a la “The Hours” (schluchz) noch einen Actionfilm a la fällt mir grad nicht ein gehen. Jedenfalls vernahm ich dann die überaus horriblen folgenden Worte:
“Lasst uns doch zu Harry Potter gehen!”
Man stelle sich das laut gesagt in einer gro?en Kathedrale mit gewaltigem Echo vor. Ich war taub. Man redete auf mich ein. Ich zitterte. Man zerrte an mir. Ich schwankte. Und dann fielen wieder Worte. Diesmal folgende:
“Hmmm. Garry Oldman spielt da mit!”
Gary! Gary “Dracula ” Oldman! Gary “Mason Verger ” Oldman! Gary “Jean-Baptiste Emanuel Zorg ” Oldman! Gary “Dr. Zachary Smith ” Oldman! Gary “Lee Harvey Oswald ” Oldman!
Gary Oldman spielt in einem Harry-Potter-Film mit.
Herrgottsakranocheins!
Das änderte natürlich alles, denn Gary Oldman würde nie in irgendeinem Schund mitspielen. Das hat er nicht nötig, er kann ja wählen.
Hmmm.
Nagut. Ich sah mir also diesen Film an. Und war, naja, nicht begeistert, aber ich bin auch nicht gestorben davon. War ein netter Kleinkindergruselkrimi. Viel Dunkel. Nagut. Er war gut. Vielleicht fast sehr gut. Aber besser nun wirklich nicht.
Jedenfalls hatte ich diesen Film nun endlich abgehakt. Wäre ja schlimm gewesen, wenn ich ihn nicht gesehen hätte nur weil es eben ein Harry Potter Ding war. Ich hatte dann eine Weile meine Ruhe und sprach weiterhin den erhaben Satz aus, ich würde nie einen Harry Potter lesen und las nie einen Harry Potter. Nagut, ich hab den Film gesehen, aber sehen ist was anders als Lesen, weil bei Lesen sind Buchstaben dabei und Papier. Und auf der Leinwand nicht, die ist aus Leinen.
Dann kam Weihnachten 2004. Zu Weihnachten machen wir (Schnute und ich) immer eine kleine Deutschlandreise mit angehängtem Winterurlaub (am liebsten in Schweden). jedenfalls überredete sie mich, wir könnten auf den langen Autofahrten ja Harry Potter als Hörbuch hören.
Hüstel. Nun gut. Lesen ist das ja nicht wirklich, also würde ich auch nicht gegen meine Prinzipien versto?en. Und naja, Schnute hat nie gro?e Probleme, mich zu irgendwas zu überreden. So kam bspw. die Sache mit unserem Bankraub in Nieder-?lsnitz zustande und die Weltumseglung 2002. Jedenfalls fuhren wir so vor uns hin. Ich fuhr, sie tippte an den Tankstellen die Pausetaste des MP3-Players.
Und wir hörten den dritten Band. Harry und der Gefangene von Askaban. Der Gefangene von Askaban ist übrigens Gary “Sirius Black ” Oldman. Hach ja. Wir fuhren nach Zwickau und Harry wurde ständig ohnmächtig wegen der Dementoren. Wir fuhren nach Bautzen und Harry schlich mit dem Tarnumhang nach Hogs Meat. Wir fuhren nach Zinnowitz und Harry traf Gary. Wir fuhren gen Schweden und hörten das Ende. Ja. Nett.
Darf ich an dieser Stelle kurz einwerfen, dass man einem Hörbuch, das von Rufus Beck gesprochen wird, blind vertrauen darf? Der Mann kann lesen. Ich würde ihn glatt um ein Autogramm bitten, wenn er mir über den Weg laufen würde.
Weiter im Text. Nun gut. Ich war angefixt. Aber ich würde trotzdem nicht niemals nie keinen Harry Potter lesen. Damit das mal klar ist.
Ich flog nach Thailand, Schnute packte mir den vierten Band in den MP3-Player und ich hörte mir das mal an. Nett nett. Spannend. Dann war ich durch und hatte kein Material mehr. Würde Sirius Black rehabilitiert werden (ich meine nein)? Würde der Du wei?t schon wer wieder zurückkehren (ich meine ja)? Fängt Hermi(o)ne nun was mit Harry oder Ron an (ich meine sie fängt was mit Malfoy an)? Ist Dumbledore wirklich am Ende der Böse (ich meine ja)? Welchen Unfug wird Hagrid anstellen?
Jedenfalls wartete ich auf die Möglichkeit, den folgenden Band im Hörbuch zu lesen. Und dann ging Trents Kabel kaputt und ich hatte nichts mehr, um Abends Filme zu sehen. Also ging ich in die Inselbücherei und besorgte mir ein paar Bücher. Ich ging an den Regalen entlang, nahm hier einen Stephen Fry raus, da einen Dennis Lehande, hinten einen Nicholas Sparks. Dann kann ich mich nicht mehr erinnern, was passierte. Als ich abend zu Hause war, hatte ich “Harry Potter and the philosophers stone” auf dem Tisch liegen. Ich umkreiste ihn mehrmals, fasste dann zu und begann zu lesen. Das war 21 Uhr. Gegen 4 Uhr hatte ich das Buch durch.
“Gotcha!” rief an dieser Stelle ein kleines Zahnrad im gro?en Getriebe der Verlagsgiganten. “Hat sich doch gelohnt, Milliarden in Merchandising, Werbung, Filme, CDs, Gimmicks, Schleichwerbung und Buchnebenprodukte zu stecken! Wir haben ihn! F_bleep_ his blöde Prinzipien! So, schnell noch ein paar Bücher rauswerfen.”
Heute werde ich übrigens den ersten Harry zurückgeben und Band 2 bis 5 abholen. Man muss ja auch dem Stand der Dinge bleiben. Schlie?lich kommt Ende Mai der sechste Band heraus. Dann werde ich vor dem Buchladen im Tesco campen und der erste sein, der es in Händen hält. Jaaaaa!
PS: Warum ich dies schreibe? Weil am Freitag beim Mittagessen die Mädchen von 5Phase meinten, ich sähe aus wie Hagrid (“not Dumbledore, but the other fat man, the housekeeper”). Was haben wir gelacht. Seh ich nicht. Nicht mal annähernd. Oder?
(Das rechts bin ich). Robbie Coltrane ist übrigens einer meiner Lieblingsschauspieler. “Gro?artiger Mann! Coltrane! Gro?artiger Mann!”. Ein Link in meiner Filmmatrix zu Johnny Depp. Einer zu Gary Oldman. Tja, und einer zu Harry Potter, aber damit kann ich leben.