Samui? Samui!David's Neighbour's Notizen über sein Leben als Auswanderer auf der Insel Koh Samui in Thailand. Auf Deutsch, und so...

Flying to Cambo-hooo-hooo-diiiih-jaaaaah…

Unsere Prime Ministress Yingluck Shinawatra ist in diesen Tagen auf Antrittsbesuchen rund um den südostasiatischen Erdball herum. Vor ein paar Tagen war sie wohl in Brunei, heute landete sie in Indonesien, am Ende der Woche wird sie in Cambodia und Laos erwartet.

Völlig unzusammenhangslos: Thaksin Shinawatra, seines Zeichen exilierter Profigolferpräsident und auch schon mal Premierminister Thailands gewesen wird am Freitag einen Besuch Cambodias starten. Wer da jetzt irgendwas rein interpretiert ist schlichtweg nicht an der, hier, Dings, Reconciliation und so interessiert.

Jung und weiblich

Nach einigem Hin und Her hat das Parlament heute für unsere zukünftige Prime Ministress gestimmt. 296 Abgeordnete stimmten für sie, 3 stimmten gegen sie, 197 enthielten sich. Wenn der König das Ganze dann in den nächsten Tagen offiziell macht, hat Thailand einen weiblichen 44 Jahre alten Premierminister.

Jetzt kann alles nur noch besser werden.

(Immer noch) Kawumm

In den letzten Tagen ist das Internet wieder mal unverhältnismä?ig schlecht. Mal routen sie alles über irgendwelche Inseln hinten um den Erdball rum, dann halten Verbindungen gerade mal ein paar Sekunden, dann bekomme ich aller 5 Minuten eine neue IP oder sie hängen einfach mal die ganze Insel vom Netz. Die wohlinformierte Support-Hotline sagt dann gerne “In 24 hour will work again” — einmal am Tag. Von den letzten 30 Tagen war ich ganze 20 Tage online.

Dabei ist es in diesen Tagen gerade für in Thailand lebende Deutsche sehr wichtig, die neuesten Nachrichten zu lesen um zu entscheiden, ob man in Tarnfarben geht, wenn man das Haus einmal verlässt.

Wenn ich das richtig verstehe , dann steht des Kronprinzens Flugzeug immer noch in München herum, weil die thailändische Regierung keine 20 Millionen Euro als Sicherheit bezahlen will.

Mal unabhängig davon, wie plump es ist, der Königsfamilie auf die Fü?e zu treten um an Geld von der Regierung zu kommen — dass die deutsche Justiz Informationen von irgendwelchen Websites verwendet, um festzustellen, wer Eigentümer des Flugzeuges ist, ist schon ziemlich peinlich. Dass die thailändische Regierung nachweisen muss, dass sie nicht Eigentümer des Flugzeugs ist, ist auch seltsam.

Kronprinzliches Flugzeug gepfändet

Da zahlt man (Thailand) mal eine klitzekleine Rechnung (31 Millionen Euro) mal nicht, und schon (20 Jahre später) wird das Flugzeug des Kronprinzen Maha Vajiralongkorn gepfändet. Tststs

Interessant ist jedenfalls, dass der Kronprinz recht viel in Deutschland herumzureisen scheint. München, Dresden, Saarbrücken, Nürnberg und Berlin standen in den vergangenen Tagen auf seinem Reiseplan, was es für den Insolvenzvollstrecker einer Baufirma letztenendes dann doch recht einfach machte, die Boeing 737 des Kronprinzen zu beschlagnahmen.

Kawumm

Vergangene Woche verschwanden (mal wieder) 7 Jahre meines Lebens im digitalen Nirvana. Irgendwann am Donnerstag Morgen schlug ein Blitz ein und beendete auf grausame Weise das Leben mehrerer Computer, externer Festplatten und anderer Hardware. Die Telefonfirma hat dann nochmal bis Montag Mittag gebraucht, um mich wieder online zu bringen — auch hier waren die Kabel durchgeschmort. Selbst die USV brummt nur noch und lässt alle Haare im Umkreis von 10 Metern zu Berge stehen.

Die offizielle Version zur Zeit ist, dass ein Blitz irgendwo im Telefonnetz eingeschlagen hat und die ?berspannung (zumindest bei mir) übers Netzwerk in alle Geräte geleitet wurde. Meine inoffizielle Version ist, dass sich immer, wenn es bergauf geht, mit gro?em Donner ein weiterer Abgrund auftut.

So schlimm sind die ganzen toten Rechner gar nicht, wirklich schlimm sind die Daten, die verloren sind (eine externe Festplatte startet gar nicht mehr und die Backup-Festplatte, die in der besagten Nacht beim Backuppen war, ist magisch leer).

Ich hatte zwar ein paar Bilder bei Flickr abgelegt — aber nicht alle 100GB, die in den vergangenen Jahren angefallen sind. Ein paar Dokumente liegen in meiner Dropbox, aber auch nicht alle. Und besonders schade ist es um einige mehr oder weniger fertige Arbeiten, die ich nun von vorne beginnen darf.

Nun also “ab in die Cloud” mit dem ganzen Kram. Ich habe mir erstmal einen Rechner geborgt, Internet geht wieder, es geht bergauf. Mal wieder.

PS: Leider sind auch die Photos mit der Elephantenmütze zerstört worden, hehehe, hehe, hehehe…

Hinweis am Rande

Nougat-Schokolade passt nicht in Päckchen, die nach Thailand geschickt werden. Erstens werden die Päckchen unschön behandelt — geworfen, geschleudert, gematscht — und gewisse Verpackungen platzen gerne auf. Zweitens liegt Thailand in den Tropen, was gewisse Temperatur-Probleme mit sich bringt — vor allem, wenn Nougat schon bei Temperaturen weit unter 100 Grad Celsius schmilzt.

Und dann war da noch das: Ich habe jetzt genügend Klops-Pulver für die nächsten vier Monate. Yeah. ?lter werden lohnt sich :)

Die Koalition der Versöhner

So erdrutschartig kann der Sieg der Pheua Thai Partei am Sonntag gar nicht gewesen sein, denn heute kündigt Thaksins Schwester, unsere zukünftige Prime Ministress, an, eine Koalition aus 5 (fünf) Parteien zu führen. Damit kommt die neue Regierung auf 299 Sitze im Parlament — was lt. Yingluck Shinawatra eine “wunderschöne Nummer” ist.

Politikpoesie beiseite: Zur Koalition gehören die Pheua Thai Partei, Chart Thai Pattana, Chart Pattana Phua Pandin, Palang Chon (die ich auch erstmal nachschlagen musste) und die Mahachon Partei.

Sooooooooo. Eine der Parteien in dieser Koalition mag dem Kenner der Materie seltsam vorkommen — die Chart Thai Pattana Partei. Das aber auch nur, weil sie mit einer Partei, die nicht in der Koalition der Versöhner vertreten ist, eine andere Koalition eingehen wollte. Der “Chef” dieser Partei, Sanan Kachornprasart wird von meinen Freunden mit recht unschönen Titeln versehen, nicht nur, weil er eine leicht muroide Gesichtsform hat sondern auch, weil er leicht muroide Charakterzüge hat.

Andererseits, Sanan findet nichts Falsches dabei, mal schnell eben die Koalition zu wechseln — “Freunde sollten sich verstehen. Politiker verstehen ja schliesslich auch, was hier passiert ist.”

Abhisit ist derweil als Vorsitzender der Demokraten zurück getreten und wird von seinen Schafen auf den Knien rutschend angefleht, doch wieder die Leitung zu übernehmen.

Leider hatte ich heute keine Kamera dabei als ich an der Niederlassung der Demokratischen Partei in Nathon vorbei kam (jede Insel, die was auf sich hält, hat eine solche Niederlassung). Dort stand umgeben von Leere ein einzelner Tisch mit drei hochgestellten Stühlen herum. Kein Mensch in der Nähe. Poetisch.

Oh, und dann war da noch das: “Corruption is another problem that we will solve.”

Yeah, sure.

Wahlkrampfticker

Thailand hat gewählt — erwartungsgemä?. Wie schön, dass die neue Regierung “reconciliation”, also Versöhnung, will — dumm nur, dass da der Name Shinawatra mit drinnen hängt und die Versöhnung einen Preis hat.

Wie auch immer, die Pheua Thai Partei hat (den ersten Statistiken zufolge) “erdrutschartig” gewonnen. Nun gehts also bergauf und die internationalen Medien berichten schon freudig, dass Thailand seinen ersten weiblichen Ministerpräsidenten gewählt hat. Also sozusagen die prime ministress. Das Beste an der ganzen Sache ist, dass er (der neue weibliche Ministerpräsident) genauso hei?t, wie einer der vorhergehenden Ministerpräsidenten (drei, vier oder fünf Ministerpräsidenten zuvor, fünf Jahre zuvor), was die ganze Briefkopfdrucksachenerstellung extrem vereinfacht.

Die Wahlen hatten auch ihr Gutes — es wurden 36 gesuchte Straftäter festgenommen , die versucht haben, ihre Stimme abzugeben.

Und somit endet eine weitere Wahl mit dem Ergebnis, dass Abhisit (amtierender Premierminister von Thailand) wieder nicht demokratisch ins Amt gewählt wurde. Armer Kerl.

Und dann war da noch das:

Sonthi Boonyaratglin ist traurig, dass ihn so wenig Leute gewählt haben. Er meint, das liege daran, dass so viele Leute “die gro?en Parteien” gewählt haben. Könnte stimmen. Andererseits — warum sollte man jemanden wählen, der je nach Jahreszeit Versprechungen macht?

Chamlong Srimuang, einer der Führer der Gelbhemden, konnte heute nicht wählen , weil er sich nicht ordnungsgemä? umgemeldet hatte. Dumme Sache das. Seine Erklärung war, dass er sich nicht ummelden konnte, weil er so beschäftigt damit war, zu demonstrieren. Und damit sind wir auch schon beim gro?en Problem der Gelbhemden — sie sind ganz gut beim Demonstrieren, gehen aber nie zur Wahl… weshalb immer die Falschen gewinnen… weshalb die Gelbhemden immer wieder demonstrieren müssen und dem Volke klar machen müssen, dass die Falschen an der Macht sind. Notfalls kann man ja einen Flughafen besetzen.

Und die Verschwörungstheoretiker wiederum denken sich die Hirne zu Brei, warum gerade in den Rot-Hemden-Hochburgen so viele Stimmen ungültig sind (oder sein sollen) — wo gerade die doch mit Freude an die Wahlurnen gehen sollten. Kann ja nur irgendeine un-Demokratische Kraft sein.

Segeln gehen

Auf Facebook kann man noch bis zum Ende des Jahres am Nautiness-Gewinnspiel teilnehmen und eine Woche all inklusive für zwei Personen auf einem Segel-Katamaran gewinnen. Segeln, Angeln, Tauchen oder einfach nur in der Sonne braten. Nur den Flug muss man noch bezahlen.

Das nur als Hinweis an all jene die einmal im Monat schreiben “wenn es mal klappt komme ich dich auf deiner Insel auch mal besuchen”. Man muss ja nur wollen.

Neuwahlen

Am Sonntag sind Wahlen (yeah!!!11Eins) und Thailand wird von den Gewinnern in eine rosige Zukunft geführt. Ist ja logisch, von manchen Stellen aus kann es nur noch bergauf gehen, denkt man.

Wenn es nach den Umfragen, die noch bis vergangenen Sonntag veröffentlicht werden durften (man will ja die Meinung des Volkes nicht beeinflussen), dann gewinnt die Pheua Thai Partei, Thaksins Partei, ich meine, die seiner Schwester, haushoch. Warum auch nicht — die Demokraten haben noch nie eine Wahl gewonnen, seit ich in Thailand bin.

Nun fragt sich der aufmerksame Leser, wie die Demokraten, wenn sie denn nicht gewinnen, es geschafft haben, die Regierung zu bilden? Ganz einfach: Hier in Thailand wird so lange die jeweils regierende Partei per Gerichtsbeschluss aufgelöst, bis die “richtige” Partei an der Macht ist.

Und wenn (zeitlich, nicht faktisch) am Sonntag die “richtige” Partei gewinnt, dann kommt Thaksin, der Präsident des Thailändischen Profigolferverbandes, auch wieder heim ins Königreich. Entweder im November, oder im Dezember, oder im Oktober. Die Aussagen hierzu von ihm selbst schwanken je nach Tageszeit und Medium.

Wahltage sind für die meisten Ausländer der pure Horror: Es darf nämlich das ganze Wochenende kein Alkohol ausgeschenkt werden — damit alle mit klarem Kopfe die Zukunft der Nation mitbestimmen können. Ich mag gar nicht wissen, was denen dann durch den Kopf gehen mag, wenn sie mit der Cola im Glas ganz ohne verschwommenen Blick die Damen an den Tanzstangen betrachten müssen.

Glücklicherweise kenne ich bereits seit einigen Jahren einen kleinen Shop um die Ecke, wo die Kassen-Thai immer angsterfüllt verkrampft, wenn ich den Laden betrete und kein Wort des Widerstands aufbringt, wenn ich meine Bierflaschen an buddhistischen Feier- und demokratischen Wahltagen auf den Tresen stelle. Solange sie nicht weiss, dass ich ein bisschen Thai verstehe, wird sie auch stumm bleiben ;)

Und dann war da noch das hier: Sonthi Boonyaratkalin, der General der den letzten Putsch durchgeführt hat, ist auch mit einer Partei vertreten. Interessanterweise hat er aber damals gesagt: “I will no longer enter politics.”. Interessant. Was von seinen öffentlichen ?u?erungen zu halten ist, habe ich schon vor längerer Zeit beschrieben. Mich würde ja mal interessieren, was er heute zu der Wahrscheinlichkeit eines Putsches nach den Wahlen zu sagen hätte.

Sehenswürdigkeiten Samuis I: Das 32km-Schild

Ich werde als Experte der Freizeitgestaltung auf Samui immer wieder gefragt, was man denn gesehen haben muss, um das “echte” Samui besucht zu haben und zuhause Punkte zu sammeln. Daher habe ich mich entschlossen, als Archivar unserer Insel in einer kleinen Serie die Sehenswürdigkeiten Samuis zusammen zu tragen.

Heute: Das 32km-Schild in Nathon.

Das Schild zeigt die Entfernung zum Flughafen. Die Ringroad selbst ist etwa 52km lang, weshalb dieses Schild am weitesten entfernt vom Airport und damit dem Rest der Welt ist.

Muss man gesehen haben, sonst war man nicht auf Samui.

Schattenkatze

So ein Blog ist erst ein Blog wenn es mindestens einen Eintrag mit Katze gibt, hab ich mir sagen lassen. Wobei es recht schwer ist, niedliche Katzen in Thailand zu finden.

Vermehrung II

Inzwischen ist meine kleine Orchidee ausgewachsen und zufrieden. Eine zweite Pflanze hat etwas violetter zu blühen begonnen und hier und da kommen weitere Rispen. Könnte sich glatt zu einem Hobby entwickeln…

Neulich in Hat Yai

(Salem “Till the world ends” — nach ca. 40 Sekunden ist das Video “safe for work”)

Hin und wieder tangiert unsereins auch mal Hat Yai, seines Zeichens Strandhauptstadt Südthailands und relativ sicher vor Bomben, Enthauptungen und ähnlichen südprovinzialen Unabhängigkeitsbestrebungen.

Mittwoch Nacht war es mal wieder soweit. Ich begab mich in den örtlichen McDonalds um eine Stressmahlzeit zu mir zu nehmen. Nach wenigen Sekunden wurde mir klar, dass der Song aus obigen Video im FastFoodRadio gespielt wurde. Wie schön.

Ick ben ain Israeli

In Thailand sollte man ja tunlichst vermeiden, über die königliche Familie zu berichten, weil das recht schnell als Lese Majeste (Majestätsbeleidigung) dahingestellt werden kann, wenn die Leute einem an die Wäsche wollen.

Daher hier nur ein paar unkommentierte Zitate aus einem Artikel von jemandem anderen :

The Princess of Thailand, Dr. HRH Princess Chulabhorn Mahidol met with President Shimon Peres on Monday in his office in Jerusalem, where she expressed her fondness for Israel. Mahidol told Peres, “In my heart I feel half Israeli. I think like an Israeli. I visited here for the first time in the 1970s, and since then I keep looking for opportunities to return.”

Einen Autounfall hatte sie auch noch:

Prior to the meeting Monday, the princess was involved in a traffic accident near the Jerusalem International Convention Center while on her way to meet with Peres.

Wenn man sich mit den Mädchen der Nacht hier auf der Insel unterhält (ich rede nur ;), hört man häufig, dass Israelis sehr sparsam sind und in der Regel nach Gruppenrabatt fragen.

Die Zukunft (nach Ochsenmeinung)

Jedes Jahr um diese Zeit läuten die Brahmanen auf einem Feld in Bangkok die Reis-Saison ein und lassen heilige Kühe bestimmen, ob die Ernte dieses Jahr gut oder schlecht wird

The oxen ate grass, an omen that the country would enjoy an average water supply, plentiful rice harvests and an abundance of fruits and staple foods this year. The oxen also drank liquor, indicating that communications would be convenient, foreign trade would flourish and the economy would prosper.

Vermehrung

Vorgestern erbühte endlich die erste meiner aus dem abgesoffenen Resort geretteten Orchideen. Die ?rmsten lagen nach den Fluten nämlich einfach so in der Gegend herum und vertrockneten ungeliebt.

Nach ein paar Wochen Wasser und gutem Zureden (“wenn ihr jetzt bald blüht dann kommt ihr ins Internet”) poppen nun Rispen an allen Pflanzen und die ersten beiden Blüten sind offen. Wie schön.

Ich habe 2006 schon mal versucht, mit Orchideen zu leben — das ging daneben, nachdem die Blüten die schon beim Kauf dran hingen verblüht waren kam lange nichts und dann vertrocknete alles.

Muay-Thai-Tag

Das Parlament haut an seinem letzten Tagungstag noch mal richtig rein und so wurde heute beschlossen, dass jedes Jahr am 6. Februar zukünftig der Muay Thai Day stattfinden soll — der Tag des Thaiboxens. Am 6. Februar 1702 wurde Phra Chao Sua zum König Thailands gekrönt und er soll bekannt gewesen sein für seine Thaiboxkünste. Als Nationalsymbol und Kulturerbe Thailands hat der Sport nun jedes Jahr seinen Ehrentag verdient.

Wahlkampfticker

Heute findet die letzte Parlamentssitzung vor der Auflösung des selbigen statt — damit wird der Weg zu “demokratischen” Neuwahlen in Thailand geebnet. Zeit also, kurz einzutauchen in den Wahlkampf Thaistyle in kurzen Schnitten.

Die Rothemden demonstrieren brav nahezu täglich, um irgendwas zu erreichen. Was genau weiss man nicht (mehr). Die Pheua Thai Partei — Thaksins Versuch, Einigkeit und Recht und Freiheit zurück nach Thailand zu bringen — hat sich mehr oder weniger von den Rothemden abgewendet, seit diese auf der Bühne einer dieser Demonstrationen böse böse Dinge über Mitglieder der königlichen Familie gesagt haben (sollen) und daraufhin (wichtige) Parteimitglieder abzuwandern begannen. So ganz klar ist noch nicht, wer Ministerpräsidentenkandidat der Pheua Thai werden soll, das wird Thaksin irgendwann regeln. Sicher ist, dass er es kaum selbst sein wird, denn sein Verbot, an politischen Aktivitäten jeder Art teilzunehmen, läuft erst im nächsten Jahr ab. Soviel zum Thema “wie lange wird die neue Regierung denn im Amt sein?”.

Die Pheua Thai Partei (also Thaksin in einer seiner vielen videographierten Ansprachen ans Volk) hat übrigens ein schlagkräftiges und äu?erst einleuchtendes Wahlprogramm auf den Tisch geworfen: Touchpads für jeden Schüler, eine neu errichtete Stadt, dem Meer abgerungen, die Asiens IT-Schnittstelle werden soll, Schnellzüge fahren durchs Land, Kreditkarten für Farmer, 15000THB Monatseinkommen für Studenten, Mieten unter 6000 Baht im Monat und so weiter und so fort — natürlich nur, wenn alle Verfahren und Verurteilungen gegen Thaksin aufgehoben werden.

Die Partei der Gelbhemden hat zum “Nein”-Wählen aufgerufen. In Thailand ist es so, dass man statt für eine Partei oder Person zu wählen ein Häckchen “Ich wähle nicht” anklickt und damit, wenn es häufig genug auftritt, die Wahl ungültig machen kann. An einer Regierung selbst will man sich nicht beteiligen.

Das Militär “zeigt Stärke” in Form von Aufmärschen und Präsentationen im Wochenrhythmus und bekräftigt noch häufiger, dass man keinen Putsch plant.

Die Wahlkommission hat verboten, das Königshaus in den Wahlkampf mit einzubeziehen.

Und dann ist da noch das Kampfmittel der Stunde: Anzeigen wegen Majestätsbeleidigung. Es gibt da ein Gesetz gegen Lese Majeste (Majestätsbeleidigung), das in den den vergangenen Monaten und Jahren immer häufiger genutzt wurde, um unliebsame Stimmen beiderseites der orangen Linie verstummen zu lassen.

Ob es Politikwissenschaftler sind oder rotbehemdete Demonstranten, niemand ist gefeiht gegen eine Anzeige. Man ermittelt sogar gegen Leute, die mit einem der Rothemden auf der Bühne standen und prüft, inwieweit sie sich durch ihre Körperhaltung der Majestätsbeleidigung schuldig gemacht hätten.

Wie auch immer: Irgendwann in dieser Woche wird das Parlament aufgelöst und dann werden in den nächsten 2 Monaten Neuwahlen angesetzt. Dann wird es eine neue Regierung geben, bis die Regierungspartei aufgelöst wird, weil sie ihre Stimmen erkauft hat und eine andere Partei übernimmt, die auch irgendwann aufgelöst wird bis man dann wieder demonstriert und Einigung fordert und über Neuwahlen zu sprechen beginnt.