Ok. Ich wusste ja, dass es schwer werden würde, aber muss es denn gleich so schwer sein?
Wir hatten am Freitag unsere erste Stunde Thaiunterricht. Man stelle sich mich einem kleinen Thai gegenüber fassungslos die Münder geöffnet versuchend Naa statt Naa zu sagen. Herrlich. Von den 5 möglichen Tonfällen in der Thaisprache haben wir mit dreien angefangen. Rising (steigend), falling (fallend) und Mid-Tone (irgendwie in der Mitte bleibend). Dann gibts noch zwei andere gleichbleibende Töne oben und unten. Nun hei?t das Wort bei jeder Betonung etwas anderes. Das alles wäre halb so schlimm, wenn man mit einem falschen Tonfall nicht das völlig unpassende ausdrücken könnte. Das kann dann schonmal vorkommen, dass man statt “Na, wie isses?” “wie unattraktiv du heute doch bist” sagt.
Der Ton macht halt die Musik. Wobei mir nun dieser Spruch beim Deutschen nur noch ein müdes Grinsen abverlangen kann.
Au?erdem hat Neung (der Kenner sagt “Ninng”, legt die Zunge beim I an den Gaumen und verschluckt das g) eine recht thailändische Art uns seine Sprache beizubringen: Hier wird nämlich nicht verstehend gelernt sondern durch stetige Wiederholung. Er sagt jedes Wort viermal vor (“T means Teacher. Miiiiiii”), dann sagt er es viermal abwechselnd mit dem Schüler (“S is Student. Yuuuh”) und dann der Schüler 4mal alleine. Ich finde das sehr gut, weil der Tonfall eben so wichtig ist und erstmal nicht die Bedeutung, man diese aber nebenbei mitbekommt. Au?erdem spricht Neung überaus deutlich und akzentuiert Englisch. Man merkt richtig, wie die Worte erst vorgeformt werden und dann rauspurzeln.
Vom Vokabular haben wir eigentlich nicht viel gelernt, nur dick, dünn, richtig, falsch, hallo und die richtige Art zu fragen. Fragestellungen werden im Thailändischen in einer dem englischen “isnt it?” ähnlichen Art gestellt und beantwortet: Meinst du, er wäre dick? (Ratet mal, auf wen bei dieser Frage gezeigt wurde) Worauf man dann “Ist dick” oder “Ist nicht dick” sagen kann.
Und dann wäre dann noch das “Krap”. Das wiederum entspricht dem dresdnerischen “nuor” oder dem sächsischen “feil”. Ein Lückenfüller. Mit dem Unterschied, dass mann einen freundlicheren Eindruck macht, wenn mann es häufig anwendet. Und frau sagt dann “kah”.
Ich hab einfach nur Spa? am Lernen und muss aufpassen, nicht immer zu lachen. Ich glaube, ich klinge ganz lustig als Thai. Hab dann gestern gleich beim “Mädchen, das nie lächelt” mein Sawadeekrap ausprobiert.