Das müssen wir aber nochmal umformulieren. Ich durfte ja in den vergangenen 4 Wochen einen direkten Vergleich zwischen meiner gewohnten Umgebung mit 8 und 14-monatigen Hunden und dem Januar-Biotop mit einem 5 Monate alten kleinen Menschen (im folgenden das Baby genannt) anstellen. Dabei habe ich so einige Vor- und Nachteile der jeweiligen Lebensart feststellen können. Falls Sie also vor der Entscheidung “Hund oder Baby?” stehen, lesen Sie ungestüm weiter!
Haare: Meine Hunde hatten mit 5 Monaten schon jede Menge Haare. ?berall! Das Baby hat eine eher selektive Auswahl an Haaren am vorderen Ende. Allerdings fallen dem Baby auch nicht so viele Haare aus und in der Gegend rum. Hunde:0.5 — Baby:0.5
Fortbewegung: Meine Hunde konnten mit 5 Monaten bereits eigenständig das Haus verlassen (siehe 3.) und in der Gegend rum laufen. Das Baby muss von Ort A nach Ort B getragen werden und liegt ansonsten herum. Der anfängliche Nachteil des Babies verwandelt sich in einen Vorteil, wenn man gerne die Hoheit über den Aufenthaltsort des jeweiligen Vergleichsobjektes bestimmen will. Hunde:1 — Baby:1
Stoffwechselendprodukte (bzw. deren Entledigung): Beide Hunde sind mit 5 Monaten zu 90% in der Lage gewesen, durch entsprechende Geräuchentwicklung, Blicke oder das eigenständige Verlassen des Hauses ihren Geschäften nach zu gehen oder Idealbedingungen für den Nachgang zu erzeugen. Das Baby erzeugt zwar auch Laute, entleert sich aber zu 100% an Ort und Stelle und muss reinigend und verpackend behandelt werden. Hunde:2 — Baby:1
Unterhaltungswert: Das Baby will unterhalten werden. Lässt man es alleine rumliegen, so wird es unzufrieden und lässt sich das durch Verlautbarungen anmerken. Die Hunde unterhalten sich selbst und sind stets ein Quell an Frohsinn. Hunde:3 — Baby:1
Essen: Das Baby nimmt die ganze Zeit verschiedene Nahrungsmittel zu sich. Dabei muss es vom Speisengeber gehalten und der Nahrung durch Gumminippel zugeführt werden. Die Hunde fressen selbständig. Hunde:4 — Baby:1
Frauen aufrei?en: Geht man mit den Hunden eine belebte Stra?e entlang, so drehen sich auffallend viele Frauen um, betätscheln die Hunde, sagen “dududu” und “dadada” und sind gar nicht mehr los zu kriegen. Geht man mit Baby eine solche Stra?e entlang geschieht das gleiche. Allerdings sind die Frauen bei den Hunden jünger. Hunde:5 — Baby:1
Verwendung von Papier: Bekommen die Hunde ein Blatt Papier in ihre Gewalt, so zerfetzen sie es und verteilen es im ganzen Zugriffsbereich gleichmä?ig. Das Baby zerknüllt das Papier nur. Hunde:5 — Baby:2 (ich habe mehr Papier rumliegen, dessen Aufschriften eventuell noch benötigt werden)
Gespräche: Weder Hunde noch das Baby sind in der Lage, eine geordnete Diskussion zur Heisenbergschen Unschärferelation oder zur Fibonacci-Folge zu führen. 0 Punkte für beide Objekte.
Weggeworfene Objekte: Wirft man ein mit den Augen fassbares Objekt mit der Hand fort, so springen die Hunde dem Objekt nach und bringen es zurück. Das Baby ist nicht in der Lage, dem geworfenen Objekt zu folgen und schaut recht dumm auf die Hand, in der sich das Objekt zuvor befand. Hunde:6 — Baby:2
Aufenthaltsdauer: (Kleine) Hunde haben eine Lebensdauer von unter Nichteinbeziehung äu?erer Einflüsse runden 16 Jahren. Das Baby wird weitaus länger leben. Auch hier konnte ich keinen Punkt vergeben.
Damit kommen wir zur Abschluss: Hunde:6 — Baby:2 — ein klares Ergebnis.
Disclaimer: Ich hatte zuerst darüber nachgedacht, diesen Eintrag “der gro?e Familienmitgliedsanschaffungstest” zu nennen, das hätte aber das Design gesprengt ;)