Samui? Samui!David's Neighbour's Notizen über sein Leben als Auswanderer auf der Insel Koh Samui in Thailand. Auf Deutsch, und so...

Projekt Passeborth

Regelmä?ige Leser dieser Publikation wissen, dass mir vergangene Woche Pass auf unfreiwillige Art und Weise abhanden gekommen ist. Ich mochte Pass. Er war weinrot, hatte Papier und Plastik in sich und war recht neu. Nicht einmal ein Jahr alt. Nun wird er wahrscheinlich im Reisegepäck irgendeines Betrügers schlummern und darauf warten, dass an irgendeinem Immigrationsschalter der Computer irgendwelche rote Zeichen ausspuckt, wenn das Individuum versucht, sich Zugang zu einem Verfassungen ratifizierenden oder einen nicht ratifizierenden EU-Mitgliedstaat zu erschleichen.

Jedenfalls entschloss ich mich nach der amtlichen Trauerzeit von 5 Tagen, dass es nützlich wäre, einen neuen Pass zu bekommen, ehe die Dinger mit Chips ausgestattet werden. Meinen chiplosen Pass darf ich dann in seiner gesamten Gültigkeitszeit behalten und was in 10 Jahren ist, das wei? man heute noch nicht. Vielleicht brauch ich dann ja keinen deutschen Pass mehr.

Was ich eigentlich erzählen wollte: Ich fahre am Sonntag nach Bangkok. Krungthep Mahanakhon — die Stadt der Engel. Wobei ich noch überlege, wo im Theravada-Buddhismus Platz für Engel ist.

Ich fuhr also heute morgen mal nach Ban Nathon, einerseits auf der Suche nach dem Immigration-Office, das mir angeblich helfen sollte, mein Visum auf die eine oder andere Art und Weise nachgewiesen zu bekommen und andererseits auf der Suche nach Bussen, die nach Bangkok fahren. In den Reisebüros bekommt man das immer völlig überteuert angedreht.

Das Immigration-Office habe ich nicht gefunden. Interessanterweise wusste auch niemand in Nathon, dass es eines geben solle. Feinfein, steht also noch eine Reise nach Surrat Thani an. Dafür habe ich eine Fahrkarte nach Bangkok gekauft. Eigentlich wollte ich eine 1. Klasse-Aircondition-Fahrkarte, man sagte mir aber lächelnd, dass da kein Platz mehr frei sei und ich doch mit dem 350" /> teureren V.I.P.Bus fahren soll. Nagut. Ich habe mich also über den Tisch ziehen lassen (dicke Farangs die ihren eigenen Dolmetscher mitbringen haben doch immer Geld), meinen Namen auf der V.I.P.Liste eingetragen (gleich unter der Liste für die erste Klasse, in der noch 50% der Plätze frei waren) und lustige Monopoly-Fahrkarten bekommen (siehe Photo). Für gut 850 THB bekommt man je eine 500-, 200-, 20- und 5-Baht-Fahrkarte, einen Food & Beverage Coupon (bin gespannt, was man mir dann andrehen wird — beim Visarun gabs schlabbriges Weissbrot) und die Karten für die Fähre.

Am Sonntag gegen 16:30 Uhr wird mein V.I.P.-Bus mich dann gen Krungthep Mahanakhon führen, wo ich evtl. gegen 4 Uhr früh ankomme. Zeit genug, um das Nachtleben zu genie?en bis die Botschaft aufmacht. Da ich immer noch in Deutschland gemeldet bin, darf ich dann gleich mal 69 statt 29 Euro abdrücken, weil die Botschaft natürlich nachprüfen muss, ob ich wirklich existiere. Die Beantwortung dieser eher metaphysischen Frage ist ebenso relativ wie diese Geldbeträge. Ich sage nur Schroedinger. Naja.

Mal sehen, wieviel Zeit ich für Sightseeing und solchen Kram habe, denn gegen 20 Uhr am Montag dürfte mein Bus schon wieder zurückfahren. Wobei es naürlich auch sein kann, dass ich den verpasse oder keinen Platz bekomme. Was schade wäre. Denn wer will schon in Bangkok ein Zimmer mieten, das Nachtleben infiltrieren und Shoppen gehen. Ich sicher nicht.

Ich werde berichten.