Manches ändert sich eben, stellte ich neulich fest. Früher schrieb ich mehr ins “Blog” wenn ich Stress jedweder Art hatte. Manchmal bekam das Blog dann eine Art Kommunikationsfunktion. Heute finde ich Leute die meinen über ihre Blogs kommunizieren zu müssen lächerlich. Wer nicht in der Lage ist, Kritikpunkte am Ort des Vorkommens anzubringen sollte sich nicht als Kommunikator bezeichnen und einfach die Klappe halten. Und so finde ich immer häufiger Satzfetzen im Entwürfeordner — “veröffentliche” aber weniger. Ob das gut ist halte ich mal eher für fraglich — dumme Kommentare jedenfalls hält es mir fern. Allerdings sind viele Einträge dann auch gnadenlos veraltet wenn sie denn veröffentlichenswert sind (siehe Fleur) und “die Leute” fragen immer, ob es mir gut geht.
Gehts.
Das ist das Erstaunliche an der Sache. Fear, Uncertainty and Doubt wirken auf mich nicht mehr so niederdrückend wie früher. Es drückt, aber nur ein müdes Grinsen mir ins Gesicht, vor allem weil die Manöver so durchsichtig sind. Ehrlich gesagt fühle ich mich manchmal wie im Zoo, wo man als Tierpfleger auf der anderen Seite des Geheges genau weiß, dass das Lama dem dümmlichen geltungsbedürftigen mittelalten Frührentner der vor seiner viel zu junge Begleitung mit zoologischem Fachwissen angeben will anspucken wird, weil er sich mit seiner Wegwerfkamera zu schnell nähert ohne den Sozialabstand zu beachten. Wenn ich mich von außen beobachte, dann bin ich manchmal ein bisschen stolz, manchmal aber auch ein bisschen verärgert. Den Zynismus verliert man eben nur langsam. Leute, die den ersten Mai nicht nur in Verbindung mit Josef dem Arbeiter bringen verstehen das. Dass manche Lebenssituationen nicht für immer sind ist mir schon klar. Man ist halt bequemlich und würde sich am liebsten nicht wieder “verändern”. Andererseits bringt der Wechsel Gesprächsstoff mit sich. Und Menschen die wir akzeptieren, achten und lieben.
Als ich vor gut 17 Monaten Deutschland den Rücken kehrte dachte ich mir, es könnte gut für eine sehr lange Zeit sein. Inzwischen weiß ich, dass es für immer war.
Gut. Das wäre gesagt. Jetzt wieder zurück zu eher thailändischen Themen. Die Neuwahl wurde verschoben. Auf den 15. Oktober. Weil am 22. Oktober ein religiöses Fest im Zusammenhang mit dem Ende des Rammadan im muslimischen Süden ist. Wenn das mal nicht für ewigen Frieden sorgen wird…
PS: Projekt Nosferatu wurde neulich mit einem Räucherstäbchen an Wat Plai Laems Buddha bedacht. Projekt Lotusblume hingegen wurde als realisierbar angesehen und mit genaueren Planungen bedacht.
PPS: Die Sache mit dem bereits vorbereiteten Blog. Das ist noch viel witziger.