In den vergangenen Tagen konnten wir Zeuge eines seltsamen politischen Schachzuges werden, der anscheinend nach hinten los gegangen ist.
Mit Somkid Jatusripitak wurde ein ehemaliger Finanz- und stellvertretender Premierminister der Thaksinocray Ära als Sprecher der Kampagne zur Verbreitung und Bekanntmachung der sog. Sufficiency Economy verplichtet.
Somkid war zwar nicht unbedingt ein Freund Thaksins und hat einige Regelungen und personelle Entscheidungen getroffen, die Thaksin nicht gefielen, hat aber unter anderem die Liberalisierung des Marktes für Großunternehmen und die populistischen Strategien zur Wählergewinnung von Thai Rak Thai entwickelt. Er wird als Hauptverfechter der Thaksinomics genannt, Thaksins Strategie, mit der er Thailand zu einem der wirtschaftlich stärksten Ländern in Südostasien machte. Vor dem Stillstand.
Es war nicht ganz klar, ob das nun nur ein Propaganda-Schritt Surayuds gegen Thaksin war (“Schaut her, selbst seine damaligen Mitstreiter unterstützen uns”) oder ob Somkid mit dem Herzen die Sufficiency-Theorie unterstützt, die eigentlich das genaue Gegenteil der Thaksinomics-Theorie ist.
Es gab gleich zu Beginn Gerüchte, dass der stellvertretende Premierminister und aktueller Finanzminister Pridiyathorn Devakula sehr gegen Somkids Ernennung war, und gegenüber Surayudh bereits mit seinem Rücktritt gedroht hatte. Als dann auch noch die PAD (Peoples Alliance for Democracy — die Vereinigung, die schon 2005 angefangen hatte, gegen Thaksin zu demonstrieren und eigentlich ihre Auflösung bekannt gegeben hatte, nachdem Thaksin seiner Ämter enthoben war) Somkids Rücktritt forderte , konnte Somkid nicht mehr viel machen und ist nun nach ein paar Tagen in seiner neuen Position zurück getreten . Das Kommitee wurde auch aufgelöst.
Das Ganze Hin und Her ist wieder mal ein gutes Beispiel für überhastete Entscheidungen, halb durchdachte Strategien und unbedachte Äußerungen. Aber auch gute Ideen scheitern zur Zeit an der schier unüberwindbaren Masse an Meinungen und Gruppierungen, die alle verschiedenen Interessen nach gehen, aber genügend Einfluss haben, um die Dinge ins Wanken zu bringen.