Es regnet. Das ist nichts Neues, es regnet häufiger mal. Interessanterweise aber ist es März und “normalerweise” haben wir zu dieser Zeit kein Wölkchen am Himmel, 35 Grad im Schatten und wünschen uns nichts sehnlicher als Regen.
Nun also regnet es, seit gut einer Woche durchgehend. Nicht tröpfelnd, nicht pieselnd, nein, richtiger echter Gump’scher Regen. Mein Klong vorm Haus ist randvoll Wasser, die Brücke an der Stra?e verstopft, die Stra?e überflutet. Der kleine Wasserfall, der sich in der vergangenen “regulären” Regenzeit vorm Haus bildete, hat sich zuerst 20 Meter flussaufwärts verlagert und ist dann ganz verschwunden. Bin gespannt, wie der Bach aussieht, wenn das Wasser abgeflossen ist.
Rund ums Haus bilden sich Sturzbäche und tiefe Rinnen. Die Wurzeln der Bäume ringsum sind auch schon frei gelegt. Das wird noch viel Aufräumarbeit geben.
Gestern bin ich (gezwungenerma?en, drei Tage lang ging mein Internet nicht und ein Webworker auf Cold Turkey ist kein schöner Anblick) mal nach Nathon gefahren. Der Hinweg war ein Spaziergang, höchstens mal 10cm Wasser und heftige Windböen.
Rückzu sah es schon etwas anders aus. Die Wolken hingen zum Greifen tief, das Wasser strömte von allen Seiten und die Windböen rissen heftig an meinem kleinen Moped. In den Bergen zwischen Nathon und Bang Por standen die Leute schon mit Schaufeln bereit, weil der Hang bereits wieder am Rutschen war.
Einen Kilometer vor meinem Haus, einer warmen Dusche und mehr oder weniger trockenem Untergrund kam meine Reise dann ins Stocken. Es gibt da so eine Doppelkurve in Bang Por, die schon bei leichtem Regen immer überflutet ist. Diesmal vereinten sich dort drei Flüsse (einer von einer seitlichen Stra?e und zwei von der Ringroad) zu einer heftigen Strömung, die alles mitriss, was sich hinein wagte.
Nach einer Weile, in der ich im Regen stand und mir überlegte, ob ich das Moped stehen lasse und per Anhalter weiter reise oder ein paar Stunden warten sollte, kam ein kleiner vermummter Thai und gestikulierte mich zwischen ein paar Hütten vorbei durch nur knöcheltiefes Wasser, Gestrüpp, über eine kleine Holzbrücke und eine Wiese (vor der ich schon wieder 5 Minuten zauderte — Schlangen und anderes Getier sind nicht unbedingt mein Ding) an den Stromschnellen vorbei. Zurück auf der Ringroad soff mein Moped dann trotzdem kurz ab (aus irgendeinem Grund kann in Thailand niemand Kurven bauen, ohne dass die Strassen geneigt sind und sich tiefe Wasserrinnen bilden können). Auf den Kopf gestellt und ausgetrocknet (das Moped) machte ich mich dann auf die letzten Paar Meter zum Haus und nahm mir vor, nicht mehr raus zu gehen.
Flüge und Fähren von und auf die Insel sind storniert . Einen Tag lang soll es noch so regnen und dann bis zum 3. April “etwas weniger”. Jaja.
Und es regnet. Und regnet. Und regnet.
PS: Wenigstens geht es den Hunden wieder recht gut. Soosie ist nur noch Haut und Knochen, hat die Infektion oder überstanden. Ich hoffe mal, wir holen uns jetzt nicht vom schwimmenden Gassi-Gehen noch eine Lungenentzündung.
PPS: Ich gelobe, mich nie wieder über hei?es trockenes Wetter zu beschweren. Wirklich. Der Regen darf jetzt gerne aufhören.