Moag. Ich nahm mir kurzentschlossen aus verschiedenen Gründen drei Werktage frei. Eigentlich wollte ich hier einen langen inneren Monolog zu den gro?en Themen des Alltags bringen. Der bzw. das hat mich aber derartig gelangweilt, dass ich ihn auf einige kurze Ausschnitte gekürzt habe.
Ausschnitt 1: Farbspiele
Noch etwas später
das Ich : Mir ist laaaaangwaaaailig!
das ?ber-Ich : Sammel doch alle Grün-Farbtöne, die du kennst. Angeblich sollen Frauen ja mehr Grüntöne kennen als Männer.
das Ich : Stimmt. Hmm. Hellgrün. Dunkelgrün. Jadegrün. Dingsbumsgrün.
das ?ber-Ich : Dingsbumsgrün?
das Ich : Ja. Hatten wir früher immer im Bad. So komisches Dingsbumsgrün. Hmm. Lindgrün? Ich glaub es war Lindgrün. Muss ich jetzt eigentlich jede abstrakte Assoziation vor dir rechtfertigen?
?ber-Ich : Ja.
das Ich : Dann sag ich keine Grüntöne mehr an.
das ?ber-Ich : Gott bist du dünnhäutig!
das Ich : Da fehlt ein Komma hinter dem Gott!
das ?ber-Ich : Quatsch! Ich meinte…
das Ich : Klappe.
später
das Ich : Patina.
das ?ber-Ich : Was?
das Ich : Patina. Wenn Kupfer oxydiert wird es grün und das nennt man (hoffentlich) Patina. Das ist ein Grünton.
das ?ber-Ich : Das zählt nicht, du wolltest keine Grüntöne mehr ansagen.
das Ich : Klappe.
Ausschnitt 2: Schrank aufräumen
später
Das Ich steht auf und verlässt den Schlafsaal.
die Prokrastination : Ey! Du wolltest heute im Bett bleiben.
das Ich : Klappe. Ich kuck nur mal eben, wie spät es ist.
Es ist 14 Uhr. Verwundert über eine derart lange Aufenthaltsdauer im Schlafgemach beginnt das Ich den Schrank aus und wieder einzuräumen und der Himmel zu regnen (eine Story für sich).
das ?ber-Ich : Ja super, was soll das nun wieder?
das Ich : Hier muss mal Ordnung rein. Man wei? ja gar nicht mehr, was alles in diesem Schrank versteckt ist, so chaotisch wie das alles zusammengestopft ist.
das ?ber-Ich : Weichei.
das Ich : Schnauze.
das ?ber-Ich : Weichei.
das Ich : Lieber weiche Eier als gar keine. (innerlich: Strike!! (Lautschrift: Stöööraiikk!!)
Betretene Stille. Das Ich räumt den Schrank auf.
das ?ber-Ich : Du. Das war aber jetzt verletzend!
das Ich : Ach ne? Echt. Hätte ich das gewusst, ich hätte es nicht gesagt.
das ?ber-Ich : Wirklich?
das Ich : Nein.
das ?ber-Ich : Nein im Sinne von du hättest es nicht gesagt oder Nein im Sinne von du hast das gar nicht so gemeint.
das Ich : Ja.
das ?ber-Ich : ähm, …
das Ich : Klappe.
Ausschnitt 3: Traumschaum
Es klingelt. Ich stehe auf, gehe an die Tür. Vor der Tür steht der Gerichtsvollzieher und begrüsst mich freundlich.
das ?ber-Ich : Du wolltest doch die Türe nicht mehr aufmachen, wenn es klingelt.
das Ich : Stimmt. Vergessen. Mist.
Die Vögel umkreisen den Gerichtsvollzieher der sich bückt und mit seinen grünen Fingern an deren Enden Noppen seinen Halt an der Wand gewährleisten aus seiner Aktentasche ein Räucherstäbchen hervorzieht, es anzündet und in unseren Hausaltar steckt.
das ?ber-Ich : ?hm. Moment. Wir haben doch gar keinen Hausaltar.
das Ich : Stimmt. Seltsam.
das ?ber-Ich : Ein Traum.
das Ich : Ah!! Das würde einiges erklären.
das ?ber-Ich : Ja.
das Ich : Ja.
das Kind im Manne : Wollen wir ihn mit Litschi-Sirup beschmieren?
Ausschnitt 4: KungFu
Er bringt seine Wäsche zur Wäscherei, kauft Milch und (Trink)Joghurt und sieht sich ‘Kung Fu Hustle’ zum vermutlich zehnten Mal an.
das ?ber-Ich : Ich versteh wirklich nicht, warum du dir diesen Film ständig ansiehst. Du verstehst kein Chinesisch und KungFu-Filme magst du schon gar nicht.
das Ich : Moschi moschi!
So ging das die ganze Zeit weiter. Nach den drei freien Tagen kam ein Wochenende. Nichts wirklich Interessantes. Wir haben also nichts verpasst und gehen weiter im Protokoll.