Nun mal Butter bei die Fische: Wenn man die Entwicklung der Einträge hier in der Die Schreibbloga.de über die Jahre hinweg betrachtet sieht man einen Trend zum Nichts.
Ich gebe zu, ich habe das Blog etwas vernachlässigt.
Wobei, eigentlich habe ich es nicht vernachlässigt. Ich habe es jede Woche besucht, gecheckt, upgedatet, hier und da ein bisschen geputzt, gehegt und gepflegt, Einträge geschrieben und nicht veröffentlicht, Einträge gelöscht, Farben geändert…
Ich mag mein Blog. Es hält meine Entwicklung über die vergangenen 10 Jahre fest. Ich sehe mich als dummen naiven Thailandanfänger, als enttäuschten Looser, als sarkastischen “Wahlbeobachter”…
Was ich nicht mag, seid ihr, die Besucher.
Die Stummen: Es ist ok, ich sehe die Statistiken, ich sehe euch zwei!
Die Sextouristen mit Frau im Isaan: “Unter Thaksin war alles besser”, “Du weisst ja gar nicht, wie das wirklich funktioniert” usw.
Die Spammer: “Cialis, Viagra und alles was du brauchst um deine Frau glücklich zu machen”…
Die Rechtschreibnazis: “Ey, Cambodia schreibt man Kambodscha”, “Da hast du wohl ein Komma vergessen” und so weiter und so fort. Nutzloses Wissen.
Die Trolle: Leute, die auf Jahre alte Einträge ihre Kommentare posten und sich nicht entblöden, mit mir lange Email-Diskussionen anzufangen.
Und mehr Leser gibt es auch nicht wirklich hier.
Was ich auch nicht mag ist die berühmte “Schere im Kopf”, die verdammte Selbstzensur, um Himmels willen nichts zu schreiben was irgendwem hier oder dort nicht passen dürfte.
Wirklich deprimierend.
Und so überlegte ich mir, als ich neulich die Domain zu verlängern hatte, warum ich überhaupt dieses Wrack von Weblog noch weiter führen sollte.
Bis es mir einfiel: Wegen mir selbst. Als ich gegen 1994 anfing, Weblogs zu beschreiben, tat ich dies aus einer eher exhibionistischen Regung heraus. “Ins Internet so schreiben, was heute alles so passiert ist…”
Tja, könnte man auch heute noch so machen…
Ich denke mal, ich werde mich für ein paar Tage oder Wochen auf die alten Zeiten besinnen und nur für mich vor mich hin tippen und dann wieder die Frage stellen, warum ich dieses Wrack von Weblog überhaupt noch weiter führen sollte und eine Entscheidung treffen.
Soviel zu diesem Thema.