Vor 50 Jahren setzte Eagle, das Apollo Mondmodul, am 20. Juli 1969 um 20:17 UTC auf dem Mond auf und Neil Armstrong betrat als erster Mensch knapp 7 Stunden später um 2:56 UTC Morgens am 21. Juli den Mond.
Nachdem sie zur guten alten Erde zurückkehrten, begannen sie eine “Siegesrunde” rund um die Welt. Bangkok war einer der 24 Stops dieser Reise. Seoul und Tokyo die einzigen anderen Stopps in Asien. Im Video oben sehen wir Scenen vom Bangkok-Stop dieser sicherlich historischen Reise vom Thailändischen Filmarchiv.
Armstrong, Aldrin und Colling und ihre Frauen trafen Feldmarschall Thanom Kittikachorn (seines Zeichens Militärdiktator Thailands zwischen 1963 und 1973) und seine Frau am 28. Oktober 1969 und tauschten Freundlichkeiten und Geschenke aus.
Papst Franziskus soll Gerüchten zufolge vor seiner geplanten Reise nach Japan im November auch Thailand einen Besuch abstatten. Er wird Tokyo, Nagasaki and Hiroshima in der Zeit vom 23. bis 26. November 2019 besuchen.
Eingeladen wurde er 2013 von Yingluck Shinawatra, damals Premierministerin Thailands. Diese Bemerkung wird der aktuellen Regierung nicht so sehr gefallen, hat sie doch aktiv an der Abschaffung genau dieser Regierung mitgewirkt. Naja.
Wenn sich das Gerücht bestätigt, dann wird er der erst zweite Papst sein, der Thailand besucht hat. Johannes Paul II kam 1984 nach Bangkok.
Dieses Jahr begeht die Vertretung des Vatikans in Thailand ihren 350. Geburtstag. In 1669 wurde die Mission de Siam gegründet, welche (logischerweise) die Evangelisierung Thailands und naheliegender Gebiete betreiben sollte. Ganz so gut haben sie ihren Job nicht getan, denn nur gut 0.5% der Bevölkerung, ca 380.000 Personen, sind katholisch. Es gibt derzeit 12 Diözesen mit 436 Gemeinden und 662 Priestern.
Morgen, am 16. July (dem Juli-Vollmond-Tag) begehen Buddhisten den Asalha Puja Tag.
Asalha Bucha ist der Jahrestag, an dem Buddha erleuchtet wurde und begann, seine Predigten zu den vier “Edlen Wahrheiten” zu halten. Diese vier Wahrheiten sind das Leidens, die Gründe des Leidens, das Ende des Leidens und des Weges der zum Ende des Leidens führt.
Diese Vier Wahrheiten werden übrigens unterschiedlich interpretiert, wie das so nun mal ist. Die Deutsche Bhuddistische Union interpretiert sie folgendermaßen:
Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.
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<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Vier_Edle_Wahrheiten" target="_blank" rel="noopener noreferrer">
Wikipedia
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Am darauffolgenden Tag (Mittwoch) beginnt die Buddhistische Fastenzeit (Bhuddist Lent), die man allerdings nicht unbedingt mit der christlichen Fastenzeit vergleichen sollte.
Vielmehr ist das ein Mittel, um die Mönche zur Regenzeit in ihren Klöstern zu halten, damit sie auf ihren morgendlichen Runden nicht über die frisch besäten Felder laufen.
Alkohol zu verkaufen oder den Verkauf zu fördern ist übrigens an beiden Tagen (wie an vielen Buddha-Tagen) unter Strafen bis zu sechs Monaten Gefüngnis oder 10.000 THB verboten.
Seit Mittwoch haben wir eine vom König abgesegnete Regierung. Mitglieder der Regierung sind ALLE Mitglieder der als “National Council of Peace and Order” (NCPO) bekannten Gruppe of Putschisten von 2014 und Mitglieder der Parteien, die Militär-General Prayuth Chan-ocha zum nun als “demokratisch gewählten” Premierminister Thailands verhalfen.
Die Regierung setzt sich folgendermaßen zusammen:
Premierminister: Prayuth Chan-o-cha (Palang Pracharath Partei, ebenso Verteidigungsminister)
Stellvertreter:
General Prawit Wonsuwon (NCPO, ebenso Sicherheitsminister)
Somkid Jatusripitak (NCPO, ebenso Wirtschaftsminister)
Wissanu Krea-ngam (NCPO, ebenso Rechtsminister(Law minister))
Minister für Digitalwirtschaft: Buddhipongse Punnakanta (Palang Pracharath Partei)
Minister für Hoerere Ausbildung: Suvit Maesincee (Palang Pracharath Partei)
Minister für Naturressourcen: Varawut Silpa-archa (Chartthaipattana Partei)
Minister für Social Development: Juti Krairiksh (Demokratische Partei)
Industrieminister: Suriya Jungrungreangjij (Palang Pracharath Partei)
Abgesehen von den genannten Parteien gab es noch 13 “Microparteien”, die dieser Koalition mit 16 weiteren Stimmen zur Regierungsberechtigung verholfen haben. Leider gab es keine Ministerposten für sie.
Hin und wieder macht die TAT (Thailands Tourismus Regierungsorganisation) mal manche Sachen richtig. Zur Zeit zum Beispiel veröffentlichen sie zur Zeit eine Kurz-Video-Serie namens “Seasons” in der sie unentdeckte Regionen vorstellen. Die aktuelle Folge handelt von Ko Pha Luai, einer Insel im Angthong National Marine Park hier um die Ecke. Die Insel ist die erste “grüne Insel” Thailands. Das bedeutet, dass sie ihre Energie selbst umweltfreundlich herstellt und auch in vielen anderen Punkten sich unabhängig versorgt.
Das erste und offiziell einzige “Green Island” Thailand’s ist bewohnt von 180 Haushalten, die ihre Energie zu 100% per Solarpanel und Windrädern erstellt und von der Landwirtschaft und dem Fischfang lebt.
Bleibt zu hoffen, dass die steigende Zahl der “Besucher”, welche diese Insel besuchen um von ihren Bewohnern zu lernen, nicht das Idyll zerstören.
Die berühmte Filmserie mit schnell fahrenden Autos und wahnsinnig reellen Stunts “Schnell und Wütend” (Fast and Furious) dreht zur Zeit in Thailand. Seit gut zwei Wochen mehren sich die Social Media postings mit wohlverpackten Autos und Angaben, wo genau man die “Fast and Furious 9” Drehorte finden kann.
Ein paar Leute sind 100% davon überzeugt, dass auf Koh Samui gedreht wird. Ich glaube das eher nicht, denn die Straßen hier sind nicht allzugut für derartig tiefgelegte Autos geeignet ;] Seit Montag dreht man in Krabi. Gefilmt werden soll in Krabi, Phuket, Phang Nga und “Suratthani”, was hierzulande als Code für Koh Samui verstanden wird. Wir werden sehen…
Am Montag hat General Prayuth Chan-Ocha, seines Zeichens durch von sorgfältig ausgewählten Stimmen per Wahl gekührter Premierminister Thailands, eine Erklärung herausgeben lassen, in der er fest stellt, dass die Regierungsbildung so schwer ist und es ihm leid tut, dass die Öffentlichkeit in den News lesen und hören muss, dass man innerhalb der Koalition um Ministerposten kämpft. Ich hatte bereits erwähnt
, dass die Premierminister-Wahl mit Versprechungen einherging, die nicht eingehalten werden (können). Das gefällt nun den Partnern nicht so recht.
In seiner Erklärung erklärte er nun verschwurbelt, dass er das Problem nicht mit der “alten Methode” lösen will, die “niemand sehen will”. Eine Formulierung die so oder änlich häufiger in den vergangenen Jahrzehnten zu hören war. Vor nahezu jedem Putsch haben die Putschenden in Thailand Aussagen wie “Es wird keinen Putsch geben” oder gar versteckte Androhungen wie nun, man möchte ja nicht putschen müssen getroffen .
Seit 27. Mai 2019 haben wir auch in Thailand eine Art GDPR-Gesetz namens Personal Data Protection Act (PDPA). Firmen haben bis 27. Mai 2020 Zeit um die Regelungen umzusetzen.
Geschützt werden soll damit jegliche Information die Individuen eindeutig identifiziert. Gültig ist es für alle Unternehmen die entweder innerhalb Thailands oder mit Unternehmen oder Personen in Thailand Geschäfte betreiben.
Unternehmen und Organisationen sind gefordert:
einen legalen Grund zu haben, Informationen zu sammeln (dazu zählt meist die Zustimmung der Personen, deren Daten gesammelt werden)
sensitive Daten respektvoll zu behandeln
für die Sicherheit der Datenspeicherung zu sorgen und über Datenschutzverletzungen prompt zu informieren
die Rechte der Personen, deren Daten sie speichern zu befolgen
einen Repräsentaten für Datenschutz lokal in Thailand zu haben
Zur Kontrolle und Durchsetzung des neuen Gesetzes wurde ein Personal Data Protection Committee (PDPC) eingerichtet. Verletzungen des PDPA können in Strafgebühren, Schadenersatzzahlungen und strafrechtliche Verfolgung resultieren.
Genauere Regelungen zur PDPA sind noch nicht geschrieben worden. Das passiert in den kommenden Monaten.
Aus eigener Sache: Ich habe die Kommentare hier auf Samui? Samui! abgeschafft. Gründe dafür gibt es genug:
Technik: Der Service der die Kommentare eingebunden hat ist privacymäßig zwar GDPR-konform, lädt aber eine Unmenge an Code und Cookies nach und ist in den meisten Geschwindigkeitstests der Website Grund für gut 4 Punkte (von 100) Abzug. Genug um schlecht aufzufallen.
Design: Es sah einfach nicht gut genug aus um in mein Design zu passen.
Ihr: Der letzte Kommentar mit Gehalt ging vor gut 5 Jahren hier ein. Wer mich kennt, weiß, daß ich mein Leben in Tagen und Brüchen zähle und das ist mehr als 1/9tel meiner Lebenszeit. Seither gibt es Leute, die vermeintliche Rechtschreibfehler bemängeln (ironie-resistent), langweilige “tolles Photo” Kommentare und hin und wieder den Rentner mit 1/3 jüngerer Gemahlin der ganz viel Ahnung von Sachen hat.
Wenn ihr gehaltvolle Meinungen habt, dann nutzt das Kontaktformular
oder Social Media auf jedwedem Kanal.
Manchmal macht es halt keinen Sinn den Privatjet poliert und betankt zur Verfügung stehen zu haben für den halb-dekadischen Ausflug in die Heimat.
Ich werde bei Gelegenheit mal sehen, ob es ein System gibt, das die Kommentare ohne aufzufallen einbinden kann und die alten Kommentare werde ich ganz bestimmt wieder einbauen. Hat aber keine Priorität. Privatjets und so…
Für 1.5 Millionen Thaibaht wurde vergangene Woche eine Durian versteigert (das sind rund 42.500 EUR). Das Objekt der Begierde wurde aufgrund ihrer perfekten Größe, Form und Reifheitsgrad gewählt.
Die Kanyao Durian ist wird nur in Nonthaburi angebaut, eine Region im Norden Bangkoks, und man hält sie für die beste Durian Sorte in der Welt, hauptsächlich wegen ihres süßen Geschmacks und ihrer cremigen Textur. Dafür kosten einzelne Früchte dann mindestens 20.000 THB.
Während der Auktion wurden 4.5 Millionen Thaibaht für 9 verschiedene Durianfrüchte eingenommen. Ein kleiner Teil dieser Einnahmen geht an gemeinnützige Organisationen. Der große Rest an die Farmer.
“Normale” Durianfrüchte kosten 120 bis 200 THB pro Kilogramm.
Hier in Südthailand grasiert zur Zeit eine Krankheit namens “Chikungunya”. Von den Symptomen klingt sie sehr wie Dengue Fieber: Man hat Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen für zwischen 2 bis 12 Tagen nachdem man von einem infiziertem Moskito gebissen wurde.
Dieses Jahr alleine wurden schon 3.592 Fälle gezählt, fast alle im Süden Thailands.
Leute die diese Symptome erleben, sollten sich nicht selbst behandeln sondern einen Arzt aufsuchen. Behandlungsmethoden gibt es derzeit noch nicht, ausser Arthritis-Medikamente gegen die Gelenkschmerzen zu nehmen.
Um es mal mit der Wikipedia zu sagen (unbeabsichtigte Hervorhebung aus Versehen von mir):
Das verursachende Virus ist zwar seit etwa 50 Jahren bekannt, doch da dieses und das von ihm ausgelöste Chikungunyafieber bisher fast ausschließlich in Entwicklungsländern vorkamen, wurde kaum nach möglichen Medikamenten geforscht.
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<cite title="Quelle: Wikipedia">
Weiterlesen auf
<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Chikungunyafieber" target="_blank" rel="noopener noreferrer">
Wikipedia
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In Thailand kann man die Nummer 1422 anrufen um Hilfe zu erhalten (vermutlich nur auf Thai).
Hier auf Samui laufen sie hin und wieder die Strasse auf und ab und sprühen Moskito-Spray. Ohne Vorwarnung, aber es ist ja für unsere Gesundheit. Der kleine Asthma-Anfall beim aus Versehen Einatmen des giftigen Rauches ist ignorierbar.
Im Spiegel kann man ein Interview mit Thanathorn Juangroongruangkit
lesen. Wir erfahren dabei beispielsweise, wie die Armeepartei Phalang Pracharat Einfluss auf Mitglieder von Thanathorns Partei nimmt.
Freunde macht er sich allerdings mit diesem Interview nicht, denn hier in Thailand fragen seine Gegner nun, wer seine Mutter angerufen haben soll und für 20 Stimmen der Partei das Fallenlassen aller Anklagen gegen ihn angeboten habe.
Die Strategie gegen die Opposition in Thailand allerdings fasst er genial in ein paar kurzen Sätzen zusammen:
Thailand hat seit gestern einen neuen “demokratisch” gewählten Premierminister. Es ist der gleiche, der nach dem von ihm selbst durchgeführten Militärputsch 2014 als Premierminister “gedient” hat: General Prayuth Chan-Ocha. Das Militär wird also auch weiterhin an der Macht bleiben. Prayuth’s erste Amtszeit zeichnete sich durch Inhaftieren und Einschüchtern von Kritikern, dem Bann von Protesten, und der Unterdrückung der Meinungsfreiheit aus.
Phalang Pracharat, die Partei, die vor ein paar Monaten gegründet wurde um ihm den Job zu sichern, konnte eine kleine Mehrheit von 254 Sitzen im 500 Sitze zählendem Parlament zusammen trommeln. Wenn ich das richtig verstehe, besteht die “Koalition” (dazu später mehr) aus 19 oder mehr Parteien: Phalang Pracharat, Bhumjaithai und der “Demokratischen” Partei sowie 16 kleineren Parteien die Sitze im Parlament bekommen haben.
Gerade die demokratische Partei (Thailands älteste Partei) hat im Wahlkampf erklärt, dass sie nicht mit der Militärregierung kooperieren wollte. Nun sind sie trotzdem dabei. Abhisit Vejjajiva (seines Zeichens ehemaliger demokratisch gewählter Premierminister Thailands) trat deswegen 10 Minuten vor der Premierminister-Wahl als Parlamentsmitglied zurück. (Glaubt mir, diese Handlung wird eines Tages wieder ins Licht der thailändischen Politik rücken.)
Einziger Gegenkandidat war Thanathorn Juangroongruangkit, Vorsitzender der Future Forward Partei, einer neu gebildeten fortschrittlichen Partei, 40 Jahre jung und anscheinend bedrohlich genug um in den Wochen nach der Wahl vom Verfassungsgericht als Parlamentsmitglied suspendiert zu werden, weil man ihm unterstellt, Anteile an Medienfirmen zu halten, was gegen Wahlgesetze verstösst. Mitglieder (Plural) der nun die Regierungskoalition bildenden Parteien wurden ebenfalls enthüllt, derartige Anteile zu halten. Sie wurden aber nicht suspendiert. Ein Schelm wer hier mathematische Überlegungen anstellt. Thanathorn wurde von einer Koalition aus sieben Parteien, darunter die Pheu Thai, eine Partei die dem ehemaligen Premierminister Thaksin Shinawatra nahe steht, die in den Wahlen die meisten Sitze gewonnen hat, aufgestellt. Diese Koalition wird nun eine Opposition bilden.
Wer nun kurz bei diesem “die meisten Sitze gewonnen” aufgehorcht hat, der hat nicht verstanden, wie clever die Regierung die “demokratischen” Wahlen in den vergangenen Jahren aufgestellt hat. Denn der Premierminister wird durch das Parlament und den Senat (Unterhaus und Oberhaus) gewählt und der Senat besteht aus 250 Personen, die von der Militärregierung eingesetzt wurden, wie bereits erwähnt
. Von 250 Senatsmitgliedern stimmten 249 für Prayuth und nur einer, Pornpetch Wichitchonchai, enthielt sich, weil er als Senatssprecher nicht mitstimmen wollte.
Damit erhielt Prayuth 500 Stimmen und Thanathorn 244 während sich 4 Personen enthielten (Thanathorn gezwungenermassen, Senatssprecher Pornpetch Wichitchonchai und Parlamentssprecher Chuan Leekpai von der Demokratischen Partei “aus Traditionsgründen” und Siripong Angkasakulkiat von der die Militärregierung unterstützenden Bhumjaithai Partei aus Gewissensgründen. Abhisit trat kurz zuvor zurück und ein Parlamentsmitglied war krank. Macht 750 Stimmen, welche die Zukunft Thailands gestalten.
Die Wahlen selbst waren sehr umstritten. Die Ergebnisse wurden erst 45 Tage nach der Wahl bekannt gegeben. Auch wurde von vielen Unregelässigkeiten und regelrechtem Betrug berichtet. Die Organisation FORSEA bietet einen sehr ausführlichen Bericht
dazu an. Parlementsmitgliedern der Future Forward Partei sollen bis zu 120 Millionen Baht angeboten worden sein, die Seite zu wechseln. Es wurde von ganzen Kontingenten von Soldaten berichtet, deren Wahlzettel nach dem “Kreuz machen” von Vorgesetzen kontrolliert wurden.
Heute nun hat General Prayuth’s stellvertretender Sprecher Werachon Sukondhapatipak des Generals Dankesgrüße übermittelt. Er erwähnte, dass die Mehrheit für ihn gestimmt habe (hihi), dass die Zusammenlegung der Stimmen aus dem Parlament und dem Senat normal wäre (naja, zumindest seit der entsprechenden Änderung der Verfassung Thailands) und von nun an jeder dem Nutzen des Landes dienen sollte. Viele Probleme benötigen eine Lösung und Lektionen aus der Vergangenheit sollten auf die Gegenwart angewendet werden. Im Großen und Ganzen die angemessene Rede eines Diktators.
Übrigens wurde heute auch bekannt, dass die regierende Phalang Pracharath Partei nicht wie vereinbart drei Hauptministerien (Kommerz-, Arbeits und Landwirtschaftsministerium) und den Posten des stellvertretenden Premierministers an ihre Koalitionsparteien abgeben werden. Warum auch, die Stimmen zur Wahl des Premierministers haben sie ja jetzt.
Die Gruppe “Rapper gegen Diktaturen”, ich berichtete
, erhält nun den Václav Havel Prize for Creative Dissent (Václav Havel Preis für kreativen Widerstand). Verdient.
Der Preis würdigt diejenigen, “die kreativ Widerstand leisten sowie Mut und Kreativität zeigen, um Ungerechtigkeit zu bekämpfen und in Wahrheit zu leben”, wie die Organisation erklärt. Dieses Jahr gibt es drei Preisträger, “Rapper gegen Diktaturen”, den ägyptische Exilmusiker Ramy Essam
und die venezolanische politische Karikaturistin Rayma Suprani
.
Prem Tinsulanonda ist tot. Der ehemalige Armee-General, Premierminister, königliche Berater und Vorsitzender des Königlichen Geheimrats verstarb im Alter von 98 Jahren am vergangenen Sonntag.
In den meisten Nachrufen wird er als Vaterfigur des Landes bezeichnet. Je nachdem welchem politischen Lager man angehört bezeichnet man ihn als Mann, der Thailand vereinigte oder als Mann, der Regierungen stürzte. Ich kenne ihn als stille Kraft hinter den letzten beiden Putschen in Thailand.
Prem durchlief den für Thailand typischen “Führer-Kreislauf” via verschiedener Positionen im Militär, dann Politik, dann Senat, dann Parlament-Mitglied, dann stellvertretender und schließlig Premierminister in 1980. “Demokratisch” gewählt wurde er nie, hielt sich aber an der Spitze für 8 Jahre bis er dann 1988 zurück trat um Mitglied des Königlichen Geheimrats zu werden. In seiner Zeit als Premierminister löste er das Parlament auf, sobald sich Widerstand bildete.
Im Militär kam man damals auch nur weiter, wenn man “Luk Poo” (Papa’s Kind) war. Das führte zu Aufständen innerhalb des Militärs, die aber mithilfe des Palasts niedergeschlagen wurden.
Selbst nachdem Prem als Premierminister zurück getreten war, behielt er seine Machtstellung und beeinflusste das Militär. In 2006 (damals schon Vorsitzender des Geheimrats) hielt er eine Rede vor Armee-Kadetten, in der er erklärte, dass die Aufgabe der Armee nicht der Schutz der Regierung, sondern des Landes wäre. 2 Monate später wurde der damalige Premierminister Thaksin Shinawatra aus dem Amt geputscht.
König Vajiralongkorn hat nun General Surayud Chulanont als amtierenden Vorsitzenden des Königlichen Geheimrats berufen. Wenn der Name vertraut klingt, dann kann das daran liegen, dass Surayud für eine Weile amtierender Premierminister nach dem 2006er Putsch war. Surayud war genauso wie Prayuth und Prem einmal Armee-General und Supreme Commander. Klingt wie der optimale Karriere-Weg in Thailand.
Kleines witziges Nebendetail der neuen Cookiebox in der rechten unteren Ecke: Welchen Button man drückt, wird als Cookie gespeichert, sonst geht das Popup das nächste Mal wieder auf ;] Wenn ihr euch darüber nun wundert, habt ihr gut 10% der Problematik verstanden, warum sich Leute, die seit Jahrzehnten im Internet unterwegs sind, mit diesen Gesetzen nicht anfreunden können. Egal.
Das Büro des Königlichen Haushalts hat eine Sammlung von offiziellen Photos von Königin Suthida herausgegeben. Da oben sind sie ;)
Die 20 Bilder zeigen Suthida in verschiedenen Uniformen und die breitere Öffentlichkeit ist aufgefordert, diese Bilder zu verwenden.
Am 1. Mai wurde Suthida zur Königing ernannt und sie wird von nun an genauso (sprich auf der gleichen Ebene) wie der König verehrt. Ihr Geburtstag am 3. Juni ist nun auch als Feiertag ernannt worden.
Am Montag wurde der neue Senat Thailands vorgestellt. Darunter unter anderem der jügere Bruder des Junta-Führers General Prayuth Chan-Ocha und der jüngere Bruder des stellvertretenden Junta-Führers Prawit Wongsuwan. Dazu kommen eine Menge aktueller und ehemaliger Militärs und Polizei-Generäle, ehemalige Minister der Militär-Regierung, die vergangene Woche (erwarteterweise) ihre Ämter niederlegten. Dazu ein paar Kritiker des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra. Alle handverlesen von der Junta-Regierung.
Bisher wurde der Senat gewählt. Mit der neuen Verfassung, von der Putsch-Regierung geschrieben, durfte die aktuelle (Junta-)Regierung die Mitglieder des Senats bestimmen (bzw. vorschlagen, die Rede ist von 400 Namen die vorgeschlagen wurden und 250 bestätigten Senatoren letztendlich).
Die Auswahl fand geheim statt - wegen der Nationalen Sicherheit(tm).
Der Senat hat laut Verfassung das Recht, das Parlament zu überwachen, die Gesetze zu bestätigen. Die Senatoren dürfen bequemerweise auch eingreifen, wenn das Parlament sich nicht auf einen Premierminister einigen kann.
Übrigens: das Lineup des Senats sollte man lieber nicht kritisieren. Wie General Prayuth so schön die Kritiker der Liste warnt: “Der Senat ist vom König bestätigt worden” und was der König genehmigt ist nun mal Gesetz.
Laut Prayuth ist es auch gar nicht so falsch, den Senat mit Beamten aus der aktuellen Junta-Regierung zu füllen, schließlich wären die schon mit bereits aktiven Projekten vertraut und wüssten, wie es weiter geht. Auf die Idee, dass der Sinn einer neuen Regierung das Verhindern genau dieser “bereits weiter geplanten Projekte” ist, sollte man wohl besser nicht kommen.
Wenn man ihn dann aber direkt Fragen stellt, sagt er, dass die Wahlkommission den Senat gewählt habe. Nicht er. Zitat: “Prayuth, in a fit of anger, quipped: It was the EC!”.
Ab sofort müssen Rentner1, die längere Zeit im Königreich verbringen wollen eine Krankenversicherung vorweisen, die mindestens die folgenden Beträge abdeckt:
mindestens THB 400.000 für stationäre Behandlungen und
mindestens THB 40.000 für ambulante Behandlungen.
Die Verordnung ist bereits vom Parlament abgenickt.
Der Generaldirektor der Behörde zur Unterstützung des Gesundheitswesens2 Nattawuth Prasert-Siripong sagt, dass die Regeln sowohl für Neuanträge als auch für Verlängerungen gelten. Manche Newsberichte sagen, dass nur Versicherungen von thailändischen Versicherungen anerkannt werden, das scheint aber laut Nattawuth nicht der Fall zu sein. Er meint, es muss nur ein Weg gefunden werden, um zu prüfen, ob die jeweilige Abdeckung in den Versicherungsverträgen besteht. Personen, die eine solche Versicherung nicht vorweisen können, müssen “eben mehr Geld auf dem Konto haben” ;] - nunja.
Die Organisation Transparency International veröffentlicht seit 25 Jahren den Corruption Perceptions Index. Der Index vergibt 0 (sehr korrupt) bis 100 (nicht korrupt) Punkte für wahrgenommene Korruption im öffentlichen Sektor von derzeit 180 Ländern und bedient sich dabei verschiedener Umfragen und einer Auswertung von Expertenmeinungen.
Thailand ist dieses Jahr von Platz 96 auf 99 gefallen. Die Punktzahl 36 liegt deutlich unter den durchschnittlich 43 Punkten im weltweiten Vergleich (44 Punkte ndurchschnittlich in Asia-Pacific-Raum). Zwei Drittel der Länder liegen unter dem Durchschnitt. Es gibt also nichts, worüber man sich aufregen müsste
🙈
🙉
🙊
Manch einer meint, dass die kuriose Affäre um die teuren Luxusarmbanduhren des stellvertretenden Premierministers Prawit Wongsuwan könnte zum Punktverlust seit letztem Jahr beigetragen haben, was die Regierung vehement verneint, ohne eine Ersatzerklärung anzugeben.
Es stellt sich heraus, dass es auch in Korea Zombies gibt… zumindest auf Netflix. Ein Grund mehr, endlich mal ein Abo abzuschliessen.
Die Art der Serie ist relativ weitverbreitet. Ich musste mir da vor etwas mehr als einem guten Jahrzehnt in einer Seifenoper das Leben einer versklavten Köchin im feudalen Korea ansehen… mit allem Drum und Dran, Affären mit dem jungen Regenten, Eifersucht, und natürlich minutenlange Szenen in denen gekocht wurde. Nun also Zombies. Ich glaube das könnte ich mir glatt ansehen.
PS: Mir fällt grade auf, die Serie gibt es auch auf Deutsch, für die Sprachfaulen ;)
Es wird Wahlen in Thailand geben. Soviel ist schon mal klar.
Das Datum der Neuwahlen in Thailand wurde nach dem Putsch 2014 immer wieder gross versprochen und dann doch verschoben. Erst war es “Ende 2015”, dann “nicht vor 2016, dann aber Mitte des Jahres”, dann “so um August oder September 2016 herum”. Im September 2016 dann versprach General Prayut, dem Volke noch mindestens zwei Jahre mehr zu dienen, wenn es denn wöllte. Die Reaktionen auf diese Ankündigung wurden wohl als Zustimmung verstanden, denn dann wurde das Datum der Wahl mit “wahrscheinlich nicht vor Anfang 2018” benannt.
In Oktober 2017 versprach Prayut, dass Wahlen “irgendwann im November 2018” gehalten werden. Um diese Zeit herum wurde bekannt, dass er wohl plante, mit einer eigenen politischen Partei bei den Wahlen anzutreten. Man sollte ihn inzwischen auch nicht mehr General nennen, da er jetzt ein Politiker sei. Außerdemm sollte man ihn nicht mehr mit Fragen nach Neuwahlen nerven.
Im Januar 2018 stimmte dann das Parlament ab, die Wahlen um weitere 90 Tage zu verzögern - bis “etwa Februar oder März 2019”. Nach einer Weile wurde dann vom 24. Februar 2019 als das Datum der Wahlen gesprochen. So blieb es, bis der König am 1. Januar seine Krönungszeremonie am 4. Mai bekannt gab. Das stieß mit dem Wahldatum (beziehungsweise den Fristen für Nachbereitungen der Wahlen) zusammen, weshalb auch niemand mehr so richtig glaubte, das es im Februar zu Wahlen kommen wird.
Vom Ablauf her hätte am 3. Januar ein Königliches Dekret von der Regierung herausgegeben werden müssen, welches das Datum der Wahlen festlegt - weil bis zur Wahl dann maximal 45 Tage vergehen dürfen. Das passierte nicht, also war klar, dass am 24. Februar wiederum keine Wahlen stattfinden werden.
Heute nun wurde das königliche Dekret endlich veröffentlicht und prompt (nach ein paar Stunden) auch bekannt gegeben, dass am 24. März 2019 Neuwahlen in Thailand stattfinden.
Kandidaten das neue Parlament (House of Representatives) können sich vom 4. bis 8. Februar bewerben und werden am 15. Februar bekannt gegeben.
Briefwahlen für Wähler im Ausland finden von 4. bis 16. März statt, am 17. März koennen Wähler die nicht in ihrem Wahlbereich leben ihre Stimme abgeben.
Neuwahlen in Thailand. Definitiv, ganz bestimmt, wahrscheinlich.
Die offizielle Krönungszeremonie von König Maha Vajiralongkorn, Rama X, wird am 4. bis 6. Mai stattfinden. Das gab das königliche Haushaltsbüro bekannt. Die Zeremonie wird am 4. Mai vollzogen, in den Tagen darauf dann von Prozessionen und Audienzen begleitet.
Das Video oben zeigt die Krönungszeremonie von König Prajadhipok, Rama VII, im Jahr 1926. Wir können also jede Menge Zeremonien erwarten.
Interessanterweise führt diese Terminplanung zu Problemen mit den eigentlich (hehe) am 24. Februar anstehenden “demokratischen” Neuwahlen. Wissanu Krea-ngam, ein Stellvertreter des Premierministers, sagt, dass die Nachwahl-Prozeduren sich mit den Krönungszeremonien überschneiden könnten. Man wird später entscheiden, ob der Wahltermin eventuell “leider” wieder verschoben werden muss.